"Einmal
hatten wir [mit Karajan] eine musikalische Tristan'-Probe. Er
spielte mir den Tristan' vor. Damals war es übrigens so,
daß er gern Sänger von der Mailänder Sacala nach Wien
holte, die natürlich viel besser bezahlt werden mußten als
die Wiener. In Wien sang man nämlich billiger als in Mailand! Also
wir probten Tristan'. Plötzlich riß meine Perlenkette,
die Perlen kullerten auf den Boden. Alle bückten sich, um sie aufzulesen.
Auch Karajan erwies mir die Gnade, sich zu bücken, hob einige großen
Perlen auf und sagte: Um Gottes willen, was für schöne
Perlen, die haben Sie doch sicher für ihre phänomenale La
Scala-Gage gekauft.' Nein, Herr von Karajan', sagte ich, das
ist bloß Imitation, es sind Kunstperlen, mehr kann ich mir für
meine Wiener Gage nicht leisten.' (Nilsson, Birgit, in Scholz 1999, S. 173) |