Brems, Else, Alt, * 16.7.1908 Kopenhagen, 1995. Tochter des
Tenors Anders Brems (1877-1974), der als Klarinettist und als Konzertsänger
wirkte und ihr erster Lehrer war; sie war dann Schülerin der bedeutenden
Pädagogen Cunelli in Paris, Mme Charles Cahier in Berlin und Rosati
in New York. 1928 Konzertdebüt in Kopenhagen. 1930 folgte ihr Operndebüt
als Carmen an der Königlichen Oper von Kopenhagen, an der sie eine
lange, erfolgreiche Karriere hatte. Gastspiele brachten ihr an den Nationalopern
von Prag und Budapest, an der Wiener Staatsoper (wo sie in der Spielzeit
1937-38 engagiert war), an der Oper von Warschau und 1948 an der Londoner
Covent Garden Oper (als Carmen) große Erfolge. 1936-37 unternahm
sie eine umfamgreiche Konzerttournee durch die USA. 1942 gastierte sie
in Stockholm, 1948 sang sie als Solistin mit dem Chicago Symphony Orchestra
zusammen. Neben der Carmen galten der Orpheus von Gluck, der Cherubino
in »Figaros Hochzeit«, die Concepcion in »L'Heure espagnole«
von M. Ravel, die Olga im »Eugen Onegin«, die Lola in »Cavalleria
rusticana«, die Lucretia in »The Rape of Lucretia« von
Benjamin Britten und die Bess in »Porgy and Bess« von Gershwin
als ihre großen Kreationen. Sie wirkte 1943 an der Kopenhagener
Oper in der denkwürdigen europäischen Erstaufführung der
Gershwin-Oper »Porgy and Bess« mit, die zu Recht als eine
Demonstration gegen die deutsche Besatzungsmacht aufgefaßt wurde.
Im Konzertsaal hatte sie die gleichen Erfolge, hier zumal als Interpretin
der Werke von J.S. Bach. 1946 erfolgte ihre Ernennung zur Königlich
dänischen Kammersängerin. 1940-49 mit dem Tenor Stefan Islandi
(1907-94) verheiratet.
Schallplatten der Marken Columbia, Fonoton, Parlophon, Polyphon (1935)
und HMV (Bach-Kantaten), Opernausschnitte auf dänischen HMV- und
Tono- Platten, auf Koch / Schwann Archivaufnahmen aus der Wiener Staatsoper
(Fragmente aus »Carmen«).
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