Budai, Livia, Mezzosopran, * 23.6.1950 Esztergom (Ungarn); sie war
in ihrer ungarischen Heimat Schülerin von Olga Révhegyi und
von András Mikó an der Budapester Musikakademie. Nachdem
sie einen Gesangsewetbewerb in Sofia gewonnen hatte, debütierte sie
dort 1973 als Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana«. 1973-77
hatte sie erste Erfolge an der Nationaloper von Budapest (namentlich 1974
als Fricka in der »Walküre«), dazu war sie vor allem
auch als Konzert- und Oratoriensängerin tätig. Sie kam dann
nach Westdeutschland und nahm ein Engagement am Stadttheater von Gelsenkirchen
an (1977), wo sie als Eboli in Verdis »Don Carlos«, eine ihrer
Glanzrollen hatte. Große Erfolge bei Gastspielen an der Staatsoper
von Hamburg (seit 1978) und an der Covent Garden Oper London, wo sie als
Azucena im »Troubadour« Aufsehen erregte. An der Staatsoper
von München, deren Mitglied sie seit 1980 war, erschien sie als Eboli
im »Don Carlos« von Verdi, am Deutschen Opernhaus Berlin als
Laura in »La Gioconda« von Ponchielli und als Preziosilla
in Verdis »La forza del destino«. Weitere Gastspiele am Teatro
Liceo Barcelona (1979), am Théâtre de la Monnaie Brüssel
(1984), am Teatro Comunale Bologna (1983 als Brangäne im »Tristan«),
an der Oper von Monte Carlo (1987 als Carmen), an den Staatsopern von
Hamburg und Wien (1987 als Eboli), am Teatro Regio Turin (1987 als Fricka
in der »Walküre«) und an der Oper von San Francisco (1979).
Seit 1983 auch Mitglied des Deutschen Opernhauses Berlin. 1987 sang sie
an der Metropolitan Oper New York die Flora in »La Traviata«
und die Azucena im »Troubadour«. Gastspiele an der Opéra
de Wallonie Lüttich (1984 als Dalila in »Samson et Dalila«
von Saint-Saëns), bei den Festspielen von Aix-en-Provence (1987 als
Quickly in Verdis »Falstaff«) und in Wien, wo sie sich als
Solistin im Requiem von Verdi vorstellte. 1988 sang sie bei den Festspielen
in der Arena von Verona die Laura in »La Gioconda« von Ponchielli
und die Amneris in »Aida«, in Brüssel die Kundry im »Parsifal«,
1989 in Marseille die Cassandre in »Les Troyens« von Berlioz,
1994 an der Hamburger Staatsoper die Klytämnestra in »Elektra«
von R. Strauss, 1995 am Opernhaus von Frankfurt a.M. die Fricka im Nibelungenring,
am Théâtre de la Monnaie Brüssel die Herodias in »Salome«
von R. Strauss und die Zaida in Rossinis »Il Turco in Italia«.
1999 gastierte sie an der Oper von Monte Carlo als Hata in Smetanas »Verkaufter
Braut«. Zu den großen Partien der Sängerin gehörten
die Carmen, die Amneris, die Ulrica im »Maskenball« von Verdi,
die Brangäne im »Tristan« und die Gertrudis in »Bánk
Bán« von F. Erkel. Hervorragende Konzert- und Oratoriensängerin.
Die Künstlerin, die seit ihrer Heirat auch unter dem Namen Livia
Budai- Batky auftrat, wurde bereits 1976 mit dem Kodály- Preis
ausgezeichnet.
Schallplatten: Qualiton; Ariola-Eurodisc (Lola in »Cavalleria rusticana«,
Arienplatte), Denon (8. Sinfonie von G. Mahler), Helikon (Religiöse
Vokalmusik von F. Liszt, Requiem von R. Schumann, Werke von Charpentier
und J.S. Bach), CBS (Laura in »La Gioconda«).
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