Denize, Nadine, Mezzosopran, * 6.11.1943 Rouen; Ausbildung durch
Marie-Louise Christol und Germaine Lubin in Paris. Sie debütierte
1965 an der Grand Opera Paris und sang dort zuerst kleinere Partien (Flora
in »La Traviata«. Siegrune in der »Walküre«,
Page der Herodias in »Salome«, Mercedes in »Carmen«).
1967 kam dann der große Durchbruch zustande, als sie dort als Marguerite
in »La Dammation de Faust« von Berlioz auftrat. An der Opéra-Comique
war sie bis 1971 als Charlotte im »Werther« erfolgreich. Große
Karriere an den beiden Opernhäusern von Paris, in Marseille, Lyon,
Nizza, Rouen, Lüttich und beim Festival von Orange. Gastspiele in
Amsterdam, Palermo, Lissabon, bei den Festspielen von Aix-en-Provence,
in Monte Carlo und seit 1977 an der Hamburger Staatsoper. Seit 1971 auch
Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. 1974-77
an der Opéra du Rhin Straßburg engagiert, an der sie 1986
mit großen Erfolg die Ortrud im »Lohengrin« sang, die
sie 1988 an der Oper von Lyon wiederholte. Gastspiele an der Mailänder
Scala (Charlotte in »Werther«, Eboli im »Don Carlos«,
Concepcion in »L'Heure espagnole« von Ravel, Anna in »Les
Troyens«) und an der Wiener Staatsoper; in den Jahren 1988-90 war
sie in Rom und Bologna zu Gast. An der Grand Opéra Paris als Octavian
im »Rosenkavalier« und als Jenufa von Janácek erfolgreich
aufgetreten, am Opernhaus von Nancy 1981 als Carmen, 1988 am Teatro Colón
Buenos Aires als Marguerite in »La damnation de Faust« von
Berlioz, in Florenz als Brangäne im »Tristan«. An der
Opéra- Comique Paris hörte man sie 1988 als Marina im »Boris
Godunow«, 1990 in der Eröffnungsvorstellung der neu erbauten
Pariser Opéra Bastille als Anna in »Les Troyens« von
Berlioz, bei den Festspielen in der Arena von Verona als Carmen. 1991
Gastspiel in Montpellier als Venus im »Tannhäuseer« (1996
als Brangäne), am Théâtre Châtelet Paris als Amme
in »Ariane et Barbe-bleue« von Dukas (dort auch 1994 als Fricka
im Nibelungenring), an der Opéra Bastille 1992 als Giulietta in
»Hoffmanns Erzählungen«. Ihre groß dimensionierte,
dabei sehr bewegliche Stimme bewältigte ein breit gefächertes
Repertoire, das an erster Stelle Rollen wie die Carmen, die Cassandre
in »Les Troyens« von Berlioz, die Charlotte in Massenets »Werther«,
die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Kundry im »Parsifal«,
die Conception in »L'Heure espagnole« von Ravel und die Antigone
in der Oper gleichen Namens von Honegger umfaßte. Sie gastierte
1996 am Opernhaus von Toulouse als Mutter in Charpentiers »Louise«,
1997 in Toronto als Mère Marie in »Dialogues des Carmélites«
von F. Poulenc, 1998 an der Oper von Monte Carlo als Contessa di Coigny
und als Madelon in »Andrea Chénier« von Giordano, am
Opernhaus von Nancy als Maurya in »L'Appel de la Mer« von
Henri Rabaud, an der Oper von Lyon als Amme in »Ariane et Barbe-Bleue«
von Dukas. 1999 sang sie an der Opéra du Rhin Straßburg die
Mme de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Fr.
Poulenc, am Opernhaus von Toulouse die Fricka in der »Walküre«.
Bedeutend auch als Konzertaltistin. Als solche trat sie in Paris und Rom,
in Amsterdam und Köln, in Kopenhagen und Madrid, beim Maggio musicale
Florenz und beim Prager Frühling hervor.
Schallplatten: Erato (»La mort de Cleopâtre« von Berlioz),
MRF (»Hérodiade« von Massenet), DGG (»Béatrice
et Bénédict« von Berlioz), HMV (»Pelléas
et Mélisande«, »Guercoeur« von A. Magnard), Rizzoli
Records (Kantaten von Maurice Ravel), Denon (»Roméo et Juliette«
von Gounod), EMI (»Mors et vita« von Gounod, »Hérodiade«
von Massenet, »Moses und Aron« von Schönberg, 8. Sinfonie
von Gustav Mahler), Aris (Titelrolle in »Carmen«).
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