Doe, Doris, Alt, * 22.3.1899 Bar Harbour (Maine), 26.12.1985 Chattanooga
(Tennessee); einer ihrer Vorfahren war der englische Oratoriensänger
Henry Rice. Ihre Stimme wurde durch die berühmte Altistin Louise
Homer entdeckt und durch diese wie durch Frank La Forgue, Sibyl McDermid
und Charles A. Baker in New York ausgebildet. 1925 debütierte sie
in einem Konzert in New York und gab weitere Konzerte in den USA. Sie
kam dann zur weiteren Ausbildung nach Deutschland und trat 1929 und 1930
in Berlin, 1930 auch in Köln, als Konzertsolistin auf. 1930 erfolgte
ihr Bühnendebüt an der Staatsoper von Dresden als Erda im »Rheingold«.
1932 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen, an der sie bis
1947 blieb und vor allem Partien aus dem Wagner-Repertoire sang (Antrittsrolle:
Brangäne in »Tristan und Isolde«). Auch an den Opern
von Chicago und San Francisco war sie in einer Vielzahl von Partien erfolgreich,
von denen die Erda, die Fricka und die Waltraute im »Ring des Nibelungen«,
die Brangäne im »Tristan«, die Ortrud im »Lohengrin«,
die Marina im »Boris Godunow«, die Mutter in »Louise«
von Charpentier, die Amelfa im »Goldenen Hahn« von Rimsky-Korssakow,
die Geneviève in »Pelléas et Mélisande«
von Debussy, die Annina im »Rosenkavalier« und die Mutter
in Humperdincks »Hänsel und Gretel« besonders genannt
seien. Insgesamt sang sie an der Metropolitan Oper 34 Rollen. Die auch
als Konzertaltistin geschätzte Sängerin gab 1947 ihre Karriere
auf und wurde als Pädagogin an die University of Tennessee berufen.
Von ihrer Stimme existiert nur eine einzige kommerzielle Schallplattenaufnahme
auf amerik. Columbia, in der sie eine der Walküren in der »Walküre«
singt. Es sind jedoch Mitschnitte von Aufführungen in der Metropolitan
Oper wie aus San Francisco auf EJS bzw. IMS überspielt worden, in
denen sie zu hören ist (Mutter in »Louise« und Wirtin
im »Boris Godunow« aus der Metropolitan Oper von 1943; Annina
im »Rosenkavalier«).
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