Dunn, Mignon, Mezzosopran, * 17.6.1931 Memphis (Tennessee); Schülerin
von Karin Branzell und Beverly Johnson in New York. Sie debütierte
1955 an der Oper von New Orleans als Carmen. 1955 wirkte sie im NBC-Studio
New York in der Uraufführung der Oper »Griffelkin« von
Lucas Foss mit. Ebenfalls 1955 sang sie als erste Partie an der Oper von
Chicago die Maddalena im »Rigoletto«, auch an der Oper von
San Francisco (Debüt 1967 als Brangäne) und seit 1956 an der
City Centre Opera New York aufgetreten. An der San Francisco Opera trat
sie auch als Türkenbaba in »The Rake's Progress« von
Strawinsky, als Ulrica in Verdis »Ballo in maschera« und als
Erda auf. 1958 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen, wo
sie als Amme im »Boris Godunow« debütierte. Sie sang
dort zunächst kleine und mittlere Partien, 1971 auch die Brangäne
im »Tristan« als Partnerin von Birgit Nilsson. 1973 hatte
sie dann an der Metropolitan Oper in der Partie der Azucena im »Troubadour«
einen sensationellen Erfolg und sang dort im gleichen Jahr in der Premiere
von »Les Troyens« von Berlioz. An der Metropolitan Oper übernahm
sie in einer über dreißigjährigen Karriere mehr als 50
Rollen in 590 Vorstellungen (im New Yorker Haus der Oper), darunter die
Fricka im Nibelungenring, die Ortrud im »Lohengrin«, die Herodias
in »Salome« von R. Strauss, die Adelaide in »Arabella«
vom gleichen Komponisten, die Anna in »Les Troyens« von Berlioz
und die Mère Marie in »Dialogues des Carmélites«
von F. Poulenc. Das Publikum der Metropolitan Oper verehrte die Künstlerin
sehr. 1965-76 war sie auch Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg,
wo man sie als Azucena, als Eboli in Verdis »Don Carlos«,
als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns und
als Carmen hörte. Durch einen Gastvertrag war sie für mehrere
Jahre der Staatsoper von Hamburg verbunden; 1973-74 gastierte sie an der
Wiener Staatsoper. Gastspiele führten sie auch an die Oper von Mexico
City, an das Teatro Colón Buenos Aires (1960), an die Städtische
Oper (Deutsches Opernhaus) Berlin, an die Oper von Frankfurt a.M., an
das Théâtre de la Monnaie Brüssel (1968), an die Oper
von Santiago de Chile (1969), an die City Centre Opera New York, an die
Grand Opéra Paris (1973 als Azucena im »Troubadour«,
1980 als Amme in »Die Frau ohne Schatten«) und an die Oper
von Tel Aviv (1975). 1964 wirkte sie beim Central City Opera Festival
in der Uraufführung der Oper »The Lady from Colorado«
von Robert Ward mit, bereits 1956 an der City Centre Opera New York in
der von Carlisle Floyds »Susannah«. Sie gastierte 1981 in
Mexico City, 1988 beim Festival von Spoleto (als Küsterin in »Jenufa«
von Janácek), in Philadelphia und 1988 in Chicago (als Hexe in
»Rusalka« von Dvorák, 1988 in Chicago auch als Amneris),
1989 in Washington und 1990 am Teatro Liceo Barcelona als Klytämnestra
in »Elektra« von R. Strauss, 1993 in New Orleans als Quickly
im »Falstaff« von Verdi, 1994 in Philadelphia als Gertrude
in »Roméo et Juliette« von Gounod, 1996 in Detroit
als Herodias in »Salome«. In Boston sang sie in der Uraufführung
der Oper »The Balcony« von Robert Di Domenico (14.6.1990).
1996 gastierte sie an der City Opera New York als Quickly im »Falstaff«
von Verdi, 1998 an der Oper von Fort Worth als Mary im »Fliegenden
Holländer«, 1999 an der Oper von Baltimore als Filipjewna im
»Eugen Onegin« von Tschaikowsky. Seit 1990 Lehrtätigkeit
an der University of Illinois. Verheiratet mit dem Dirigenten Kurt Klippstätter
(* 1934).
Schallplatten: DGG (»Salome«), HMV (Maddalena im »Rigoletto«
von Verdi, Mutter in Charpentiers »Louise«), Erato (Verdi-Requiem),
New World Records (»The Mother of us All« von V. Thomson),
Grand Tin Records (Cieca in »La Gioconda«, Metropolitan Oper
1962).
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