Färber-Strasser, Ernestine, Alt, * 15.5.1884 Königsberg (Ostpreußen),
(?); sie begann ihre Bühnenlaufbahn am Opernhaus von Leipzig,
wo sie bereits als Anfängerin erste Fachpartien sang. 1909-13 wirkte
sie am Stadttheater von Aachen. 1912 gastierte sie in Amsterdam in der
holländischen Erstaufführung der »Königskinder«
von Humperdinck. 1913 wurde sie an die Hofoper von München verpflichtet,
wo sie bis 1921 sehr große Erfolge hatte. 1921 folgte sie einem
Ruf an das Leipziger Opernhaus. In den folgenden Jahren war sie bei Auslandstourneen
in England und Spanien sehr erfolgreich, 1923 Gastspiel am Theater von
Zürich als Amme im »Boris Godunow«. 1924 sang sie an
der Londoner Covent Garden Oper die großen Wagner-Partien ihres
Stimmfachs. 1927-33 war sie als erste Altistin an der Staatsoper von Stuttgart
engagiert; während dieser Zeit gastierte sie bis 1931 mehrfach an
der Staatsoper von München. Aus politischen Gründen emigrierte
die Künstlerin, die seit 1915 mit dem Kunstmaler Benno Strasser verheiratet
war, in der Zeit des Nationalsozialismus nach Nordamerika und lebte später
in der Schweiz. Neben ihrem gesanglichen Können wirkte sie auf der
Bühne durch ihre aparte Erscheinung und ihr darstellerisches Talent.
Die groß angelegte, voluminöse Stimme der Künstlerin
begegnet uns auf akustischen Vox- und Polydor- Platten.
|