Luisa Garibaldi

Garibaldi, Luisa, Mezzosopran, * 1878 (?) Genua, † 29.11.1917 Genua; eigentlicher Name Luigia Garibaldi. Sie war Schülerin des Baritons Vittorio Carpi in Florenz. Debüt als Konzertsängerin 1899 in Genua. Dort trat sie zunächst in Konzertaufführungen und in kirchlichen Musikveranstaltungen in Erscheinung, debütierte dann 1901 auf der Bühne am Teatro Paganini von Genua als Fenena in Verdis »Nabucco«. Schon 1904 sang sie in Südamerika am Teatro de la Opera Buenos Aires; es folgten Verpflichtungen an den Opernhäusern von Turin und Brescia, am Teatro Lirico Mailand, endlich 1905 am Teatro Costanzi Rom, wo sie bis zum Ende ihrer Karriere als gefeierte Primadonna immer wieder aufgetreten ist. 1905 sang sie hier in der Erstaufführung der Oper »La Cabrera« von Gabriel Dupont und gestaltete die Partie des Nicklausse in »Hoffmanns Erzählungen«, 1906-07 im »Rheingold« von Wagner wie in der Premiere der Oper »La figlia di Jorio« von Franchetti. 1907-14 war sie Jahr für Jahr in Südamerika anzutreffen, vor allem an den Opernhäusern von Buenos Aires, Rio de Janeiro und Montevideo. 1908-09 sang sie während einer Saison in Turin, 1910 als Santuzza in »Cavalleria rusticana« in Rom wie in Bologna. Eine nicht weniger erfolgreiche Karriere konnte sie seit 1907 an der Mailänder Scala entfalten. Dort war sie als Waltraute in der »Götterdämmerung«, als Mutter in Charpentiers »Louise« (1908 in der italienischen Erstaufführung der Oper unter Toscanini), 1913 in der Uraufführung von Mascagnis »La Parisina«, und, allein in den beiden Spielzeiten 1912-14, in über 60 Aufführungen zu hören. 1912 wirkte sie am Opernhaus von Triest in der Uraufführung der Oper »La Falena« von Smareglia mit. 1914 übernahm sie an der Scala die Partie der Brangäne im »Tristan«. Zu ihren Bühnenrollen gehörten weiter die Amneris in »Aida«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Adalgisa in »Norma«, die Laura in »La Gioconda« von Ponchielli und die Ortrud im »Lohengrin«. Sie war dazu eine hoch geschätze Konzertsolistin (Alt-Solo im Verdi-Requiem). Noch 1917, in ihrem Todesjahr, ist sie in Genua aufgetreten.

Schallplatten: Man hatte immer vermutet, daß unveröffentlichte Edison-Aufnahmen der Sängerin vorhanden seien, darunter Duette mit dem Tenor Italo Cristalli; 1982 kam es dann zu deren Übertragung auf LP.