Camilla Kallab


Kallab, Camilla, Alt, * 22.10.1910 Brüx (Most, Böhmen)
; sie erhielt ihre Ausbildung an der Musikhochschule in Frankfurt a.M. und in Berlin. Sie debütierte 1930 am Staatstheater von Karlsruhe, war 1930-34 an der Staatsoper Dresden und seit 1934 am Opernhaus von Leipzig engagiert. Dort wirkte sie am 1.7.1933 in der Uraufführung der Oper »Arabella« von Richard Strauss mit. Bei den Münchner Opernfestspielen von 1932 erregte sie als Adriano in »Rienzi« von R. Wagner Aufsehen. Nachdem sie an der Dresdner Oper große Erfolge gehabt hatte, war sie bis 1944 am Opernhaus von Leipzig engagiert. Dort nahm sie an der Uraufführung der Oper »Der Garten des Paradieses« von Franz Petyrek teil (1.11.1942), auch an der von Winfried Zilligs »Die Windsbraut« (12.5.1941). 1946-49 wirkte sie am Staatstheater Wiesbaden, seit 1949 an der Komischen Oper Berlin. Sie trat als Gast 1934 am Teatro Colón Buenos Aires und an der Oper von Rio de Janeiro (in der »Walküre«) auf, 1934 in Amsterdam, 1938 und 1946 (als Carmen) an der Staatsoper Wien, 1946 in Graz, bereits 1944 an der Wiener Volksoper (als Carmen), wie auch am Teatro San Carlos Lissabon, am Teatro Colón Buenos Aires, in Berlin, Brüssel und Amsterdam. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1942-44 die Waltraute im Nibelungenring und die Magdalene in den »Meistersingern«. Ihre Bühnenrollen waren die Amneris in »Aida«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, der Octavian im »Rosenkavalier«, die Amme in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die Herodias in dessen »Salome« und die Klytämnestra in »Elektra«, die Ortrud im »Lohengrin«, der Silla in »Palestrina« von H. Pfitzner und die Kundry im »Parsifal«. An der Komischen Oper Berlin erschien sie hauptsächlich in Charakterpartien: als Marcellina in »Figaros Hochzeit«, als Berta im »Barbier von Sevilla«, als Agnes (Hata) in der »Verkauften Braut«, als Zita in »Gianni Schicchi« von Puccini und als Försterin im »Schlauen Füchslein« von Janácek. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam sie 1946 an das Staatstheater von Wiesbaden. Bis in die sechziger Jahre wirkte sie dann an der Komischen Oper Berlin. Neben ihrer Tätigkeit auf der Bühne war sie auch eine hoch geschätzte Konzertsolistin, wobei sie unter so bedeutenden Dirigenten wie Wilhelm Furtwängler, Fritz Busch und Richard Strauss auftrat.

Schallplatten: Während ihrer Karriere hatte die Sängerin keine offiziellen Aufnahmen gemacht. Auf HMV-Electrola erschien jedoch 1976 der Mitschnitt einer Bayreuther »Meistersinger«-Aufführung von 1943, in der sie die Magdalene singt.

GALLERY
as Waltraute Bayreuth (Collection G&K)
as Magdalene Bayreuth 1944
as Magdalene Bayreuth 1944 (Collection G&K)
as Carmen Dresden
as Klytämnestra with Welitsch, Witt and Malaniuk Graz 1947
Portrait
Portrait
Portrait