Inger Karén


Karén, Inger, Alt/Sopran, * 4.8.1902 Berlin, † 9.10.1972 Dresden
; sie war die Tochter des dänischen Komponisten und Gesangspädagogen Jens Federhof- Møller (1858-1925) und der Konzertsopranistin Fanny Gerich (1873-1935). Sie wurde durch ihre Mutter ausgebildet und debütierte debütierte 1927 in Berlin als Konzertsängerin. Sie war 1929-31 am Landestheater von Coburg, 1931-33 am Landestheater von Darmstadt, 1933-34 am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg. Sie gehörte während der Spielzeit 1934-35 zum Ensemble des Opernhauses von Frankfurt a.M. 1935 folgte sie einem Ruf an die Staatsoper von Dresden, an der sie eine Karriere von fast dreißig Jahren hatte. Sie wirkte dort am 13.4.1940 in der Uraufführung von H. Sutermeisters »Romeo und Julia« und am 9.6.1962 in der von »Dorian Gray« von R. Hanell mit und galt vor allem als hervorragende Wagnersängerin. So sang sie bei den Festspielen von Bayreuth 1936-37 die Kundry im »Parsifal«, 1938 die Ortrud im »Lohengrin«, 1939-41 die Venus im »Tannhäuser« und 1942 die Erda im »Siegfried«. Zu ihren weiteren Hauptrollen zählten die Amneris in »Aida«, die Heodias in »Salome« und die Klytämnestra in »Elektra« von Richard Strauss wie die Azucena im »Troubadour«. 1936 gastierte sie an der Covent Garden Oper London als Brangäne im »Tristan«. Sie sang bei den Festspielen von Bayreuth 1936 und 1938 die Erda, 1936 auch die Schwertleite im Ring-Zyklus. Bei den Festspielen von Zoppot hatte sie ihre vielleicht größten Erfolge; dort gastierte sie 1936-37 als Kundry im »Parsifal«, 1937-38 als Ortrud im »Lohengrin«, 1939-41 als Venus im »Tannhäuser«, 1942 als Brünnhilde im »Siegfried«. Gastspiele führten sie 1937 an die Staatsoper Wien, 1939 an die Oper von Lüttich, 1938-41 an die Königliche Oper Kopenhagen. Weitere Bühnenrollen: der Adriano in »Rienzi« von R. Wagner, die Elektra von R. Strauss, die Amme in dessen »Frau ohne Schatten«, die Marschallin im »Rosenkavalier«, die Eglantine in »Euryanthe« von Weber, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Carmen und die Mary im »Fliegenden Holländer«. Erfolgreiche Gastspiele der Künstlerin fanden an der Staatsoper Berlin, an den Staatsopern von Wien und Hamburg statt. Auch als Konzertsängerin wurde sie bekannt. Durch eine langwierige, schwere Erkrankung wurde sie gezwungen, ihre Karriere zu beenden. Sie fand ihre letzte Ruhestätte in Berlin.

Schallplatten: Die ausdrucksstarke Stimme der Sängerin, die neben dem Alt-Repertoire auch eine Anzahl von dramatischen Sopranpartien zum Vortrag brachte, erscheint auf Acanta-Schallplatten als Amneris in »Aida«, auf MMS als Herodias in einer vollständigen Aufnahme von »Salome« von R. Strauss, auf BASF in Opernszenen mit Helge Roswaenge von 1942. Preiser (Azucena im »Troubadour«, Reichssender Stuttgart 1936).

 


GALLERY
as Brangäne with Gentner- Fischer Frankfurt 1934
as Brangäne with Gentner- Fischer Frankfurt 1934
as Brangäne with Gentner- Fischer and Seibert Frankfurt 1934
as Ortrud (by courtesy of Peter Giljum)
as Kundry Zoppot 1936 (by courtesy of Peter Giljum)
as Herodias with Goltz Dresden 1948
with Cebotari and ? in "Romeo und Julia" H. Sutenmeister Premiere Dresden 13.Apr.1940
with Böhme in "Romeo und Julia" H. Sutenmeister Premiere Dresden 13.Apr.1940
Portrait 1938
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