Margarete Klose


Klose, Margarete, Alt, * 6.8.1899 Berlin, † 14.12.1968 Berlin;
eigentlicher Name Frida Klose. Sie ergriff zuerst einen praktischen Beruf, ließ dann aber ihre Stimme am Klindworth-Scharwenka- Konservatorium, u.a. bei Franz Marschalk, in Berlin ausbilden. Sie studierte auch bei dem Berliner Pädagogen Walter Bültemann (1879- 1949), den sie heiratete. Bühnendebüt 1927 am Stadttheater von Ulm als Manja in E. Kálmáns Operette »Gräfin Mariza«. 1928-29 war sie am Staatstheater von Kassel, dann bis 1931 am Nationaltheater von Mannheim engagiert. Sie wirkte bereits 1929 bei den Wagner-Festspielen im Théâtre des Champs- Élysées in Paris unter F. von Hoesslin mit; sie sang 1931 im Haag die Waltraute in der »Götterdämmerung«. 1935 gab sie ihren ersten Liederabend in Berlin. 1931 wurde sie an die Berliner Staatsoper berufen, an der sie bis 1949 eine große Karriere hatte. Hier wirkte sie 1931 in der Uraufführung von Hans Pfitzners Oper »Das Herz«, 1932 in der Uraufführung der Oper »Andromache« von Herbert Windt, 1935 in der Uraufführung von »Der Prinz von Homburg« von Paul Graener mit. 1941-44 gastierte sie regelmäßig an der Wiener Staatsoper, deren Mitglied sie 1949-55 war. 1941 hörte man sie an der Oper von Rom als Orpheus von Gluck, 1952 als Fricka, als Waltraute und als Erda im Ring-Zyklus, an der Mailänder Scala auch 1939 und 1942 als Brangäne im »Tristan«, in der gleichen Partie 1953 am Teatro Comunale Florenz, in Amsterdam 1935 in der »Walküre« und 1937 in der »Götterdämmerung«, 1937 auch an der Oper von Antwerpen, 1954 am Teatro Massimo Palermo (als Herodias in »Salome« von R. Strauss), 1950 am Teatro Liceo Barcelona. 1949-60 hatte sie große Erfolge an der Komischen Oper Berlin, mit deren Ensemble sie auch in Moskau und Paris zu Gast war; an der Grand Opéra Paris trat sie 1938 als Brangäne, 1950 als Erda (im »Siegfried«), als Fricka und Waltraute, 1951 als Herodias auf.Nachdem sie 1949-55 an der Städtischen Oper Berlin aufgetreten war, kam sie wieder an die Berliner Staatsoper zurück, an der sie jetzt bis zum Ende ihrer Karriere im Jahre 1961 blieb. Bei den Bayreuther Festspielen der Jahre 1936-42 trat sie in den großen Wagner-Partien ihres Stimmfachs (Brangäne im »Tristan«, Ortrud im »Lohengrin«, Fricka und Waltraute, 1942 die Erda, 1936-41 die erste Norn im Nibelungenring) auf. 1935 sang sie bei den Festspielen in der Waldoper von Zoppot den Adriano in Wagners »Rienzi«. 1938 debütierte sie mit sensationellem Erfolg an der Wiener Staatsoper als Ortrud im »Lohengrin«, 1939 Gastspiel an der Oper von Rom. An der Covent Garden Oper London hörte man sie 1935 und 1937 als Ortrud, als Fricka, als Waltraute und als Brangäne. 1950 an der Mailänder Scala und im Haag als Fricka im Nibelungenring zu Gast; am Teatro Colón Buenos Aires kreierte sie die Küsterin in der Premiere von Janáceks »Jenufa« (1951). 1953 sang sie an der Oper von San Francisco die Ulrica in Verdis »Ballo in maschera«. Bei den Salzburger Festspielen übernahm sie 1949 das Alt-Solo im Verdi-Requiem und wirkte am 17.8.1955 in der Uraufführung der Oper »Irische Legende« von W. Egk in der Partie der Oona mit. Sie trat auch als Gast an den Staatsopern von Hamburg, Dresden und München auf. Neben ihren Wagner-Partien sind aus ihrem Bühnenrepertoire zu nennen: der Titelheld im »Orpheus« von Gluck (eine ihrer großen Kreationen), die Carmen, die Herodias in »Salome«, die Amneris in »Aida«, die Azucena im »Troubadour«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Küsterin in Janáceks »Jenufa« und die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, die Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss, die Magdalene in den »Meistersingern«, die Mutter wie die Hexe in »Hänsel und Gretel« und die alte Gräfin in »Pique Dame« von Tschaikowsky. 1946 sang sie an der Berliner Staatsoper in der deutschen Erstaufführung von Rimsky-Korssakows »Sadko«. Sie war dazu eine hoch geschätzte Konzert-, Oratorien- (9. Sinfonie von Beethoven, Verdi-Requiem) und Liedersängerin- Umfangreiche, warm timbrierte Altstimme von ungewöhnlicher Spannweite des Ausdrucksvermögens und tiefer Musikalität.

Schallplatten: Erste Aufnahmen von den Pariser Wagner-Festspielen auf Pathé (Erdas Warnung, 1930), auf HMV (bereits 1939 2. Akt »Walküre« mit Hans Hotter), dann Aufnahmen auf DGG (Siemens Spezial), Clangor (Schallplatten-Volksverband) und Telefunken (1936). Darauf wieder auf HMV vollständige Opern »Lohengrin«, »Walküre«, »Siegfried«, »Götterdämmerung«, auf Urania »Pique Dame« von Tschaikowsky, auf Preiser (Ortrud im »Lohengrin«, Berlin 1941), auf Eurodisc Rosalia in »Tiefland« von d'Albert, auf Bruno Walter Society Brangäne im »Tristan«, auf Acanta (»Lohengrin«, München 1952), auf DGG Titelheld im Gluck'schen »Orpheus« und Maddalena im »Rigoletto«.


 
GALLERY
as Brangäne Bayreuth 1942 (Collection G&K)
as Brangäne Berlin (Collection G&K)
as Brangäne Berlin (Collection G&K)
as Brangäne Bayreuth 1938
as Brangäne Wien 1943 (by courtesy of Peter Giljum)
as Brangäne Wien 1943
as Ortrud Bayreuth (Collection G&K)
as Ortrud Bayreuth
as Fricka Bayreuth
as Fricka Bayreuth
as Fricka Bayreuth
as Fricka Bayreuth
as Waltraute Bayreuth (Collection G&K)
as Venus Berlin (Collection G&K)
as Venus Berlin (Collection G&K)
as Venus Berlin
as Venus? Berlin (Collection G&K)
as Carmen
as Carmen
as Amneris
as Dalila Berlin Unten den Linden
as Dalila Berlin Unten den Linden
as Eboli (by courtesy of Andrea Suhm)
as Herodias Berlin (Collection G&K)
as Azucena
as Amme "FrOSch" Berlin
with Fuchs "Die Königin" Berlin 1940
as Brangäne with Schlüter, Suthaus and Furtwängler Rehearsal Berlin 30. Oct. 1947
with Lubin and Lorenz Bayreuth 1939
Portrait with Schöffler? Bayreuth 1941 (Collection G&K)
Portrait with Lorenz and ? Bayreuth 1941 (Collection G&K)
Portrait with Schöffler and ? Bayreuth 1941 (Collection G&K)
Portrait (Collection G&K)
Portrait (Collection G&K)
Portrait (Collection G&K)
Portrait (Collection G&K)
Portrait
Portrait (Collection G&K)
Portrait (Collection G&K)
Portrait (Collection G&K)