Liebenberg, Eva, Alt, * 15.2.1890 Stettin, 18.11.1971 Hilversum;
eigentlicher Name Gertrud Lina Hedwig Liebenberg. Gesangstudium bei Hugo
Rasch in Berlin. Sie debütierte in der Spielzeit 1920-21 am Thalia-Theater
Berlin. 1921-23 war sie am Landestheater von Coburg engagiert. Dann nahm
sie in Berlin ihren Wohnsitz und wurde jetzt vor allem eine bekannte Konzert-
und Oratorienaltistin. Sie hatte als solche in Deutschland wie im Ausland
bedeutende Erfolge. 1933 sang sie in einem Konzert an der Mailänder
Scala die Alt-Rhapsodie von Johannes Brahms. Sie gastierte auf der Bühne
vor allem als Erda in den Opern des Nibelungenrings, und zwar 1927-28
bei den Festspielen von Bayreuth, 1934 an der Staatsoper Dresden, 1936
in Königsberg (Ostpreußen), 1934-38 in Berlin, 1940 nochmals
in Köln, doch stand im Mittelpunkt ihrer Karriere ihr Wirken im Konzertsaal.
Wegen ihrer jüdischen Herkunft hatte sie nach 1933 in Deutschland
große Schwierigkeiten und emigrierte schließlich nach Holland.
Dort konnte sie die Zeit der Judenverfolgungen nach der Besetzung von
1940 überstehen und arbeitete seit 1947 als Pädagogin in Hilversum.
Schallplattenaufnahmen ihrer üppigen, ausdrucksvollen Altstimme
sind auf Ultraphon (Telefunken) vorhanden.
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