Lipovsek, Marjana, Mezzosopran, * 3.12.1946 Ljubljana (Laibach); ihr
Vater Marjan Lipovsek (* 1910) war Rektor der Musikhochschule Ljubljana.
Sie studierte dort zuerst Musikpädagogik, dann das gleiche Fach in
Graz. Ihre Stimme wurde durch Hilde Rössl-Majdan entdeckt und durch
sie, durch Herma Handl und durch Gottfried Hornik in Graz ausgebildet.
1978 trat sie in das Opernstudio der Wiener Staatsoper ein und wurde 1979
Ensemblemitglied dieses Hauses. 1979 hatte sie ihren ersten großen
Erfolg in Graz als Brangäne im »Tristan«. 1981 wirkte
sie bei den Salzburger Festspielen in der Uraufführung der Oper »Baal«
von F. Cerha mit. Seit 1981 Mitglied der Staatsoper Hamburg (Antrittsrolle:
Federica in Verdis »Luisa Miller«). Hier sang sie 1982 in
der Erstaufführung von »Les Troyens« von Berlioz die
Rolle der Anna. 1983 kam ein Gastspielvertrag mit der Staatsoper München
zustande. Hier sang sie 1987 u.a. die Fricka im Ring-Zyklus, 1988 die
Gaea in »Daphne« von R. Strauss. Große Erfolge bei Konzerten
und Gastspielen in ganz Europa. 1985 Gastspiel an der Wiener Staatsoper
als Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel. Bei den Festspielen
von Salzburg sang sie am 15.8.1986 in der Uraufführung der Oper »Die
schwarze Maske« von K. Penderecki, 1992 trat sie dort als Amme in
der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, 1993 als Ottavia
in Monteverdis »Incoronazione di Poppea« und als Quickly im
»Falstaff« von Verdi, 1995 als Gräfin Geschwitz in »Lulu«
von A. Berg auf. Sie wirkte bei den Salzburger Festspielen in konzertanten
Aufführungen der Opern »Penthesilea« von Othmar Schoeck
(1982) und »Dantons Tod« von G. von Einem (1983), als Solistin
in der 9. Sinfonie von Beethoven (1987) und im »Messias« von
Händel (1988) mit, dazu seit 1981 in zahlreichen Konzerten und in
Liederabenden. Bei den Festspielen von Bregenz trat sie 1988 als Dalila
in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns auf, 1989 sang
sie bei den Aufführungen von Borodins »Fürst Igor«
in der Münchner Olympia-Halle die Kontschakowna. 1986 gastierte sie
am Opernhaus von Frankfurt a.M., 1987 beim Maggio musicale Florenz, 1989
bei den Festspielen von Savonlinna (als Amneris). 1990 sang sie an der
Covent Garden Oper London als Antrittsrolle die Klytämnestra in »Elektra«
von R. Strauss. 1991 Gastspiel an der Opéra Bastille Paris als
Dalila; 1992 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des neu erbauten
Opernhauses von Nagoya in Japan die Amme in der »Frau ohne Schatten«.
1994 trat sie bei den Salzburger Osterfestspielen als Marina im »Boris
Godunow«, bei denen des Jahres 1995 als Klytämnestra in »Elektra«
von R. Strauss auf, an der Münchner Staatsoper 1995 als Kundry im
»Parsifal«, in San Francisco als Fricka in der »Walküre«.
1996 gastierte sie in Chicago als Fricka wie als Waltraute im Nibelungenring,
beim Maggio musicale Florenz wieder als Klytämnestra. 1996 sang sie
an der Deutschen Oper Berlin, 1997 in Wien wie in Amsterdam in »Oedipe«
von Enescu die Partien der Sphinx und der Jocaste, an der Staatsoper von
Wien wie an der Staatsoper von München die Klytämnestra in »Elektra«
von R. Strauss, an der Wiener Staatsoper 1997 und 1998 in München
die Brangäne im »Tristan«. 1998 gastierte sie an der
Berliner Staatsoper als Quickly im »Falstaff« von Verdi, bei
den Salzburger Osterfestspielen 1998 als Marina im »Boris Godunow«,
1999 als Brangäne im »Tristan«, an der Münchner
Staatsoper 1998 als Amme in »Die Frau ohne Schatten« von R.
Strauss. Von ihren Bühnenpartien sind noch ergänzend zu nennen:
die Ulrica in Verdis »Ballo in maschera«, die Magdalene in
den »Meistersingern«, der Komponist in »Ariadne auf
Naxos« von R. Strauss, der Titelheld im »Orpheus« von
Gluck und die Marie im »Wozzeck« von A. Berg. Neben ihrem
Wirken auf der Bühne war sie eine hoch angesehene Konzertsängerin,
einmal im Bereich des Oratoriums (Bach, Händel), dann auch als Lied-Interpretin.
Sehr viele Schallplattenaufnahmen auf Telefunken (»Messias«
von Händel, »Fledermaus«), Philips (»Faust«
von Gounod, Weihnachtsoratorium von J.S. Bach, »Die letzten Dinge«
von Spohr, Nelson-Messe von Haydn), Ariola-Eurodisc (»Orpheus«
von Gluck), Christophorus-Verlag (»Il lutto dell' universo«
von Kaiser Leopold I. von Österreich), Harmonia mundi- HMV (Dettinger
Te Deum von Händel), HMV (»Die Frau ohne Schatten« von
R. Strauss, Fricka in »Rheingold«), Schwann (»Penthesilea«
von O. Schoeck). Orfeo (Lieder von Schubert), Intercord (h-moll-Messe
von J.S. Bach), RCA (Mozart-Requiem), Koch/Schwann (Dalila in »Samson
et Dalila« von Saint-Saëns), EMI (Waltraute in der »Götterdämmerung«),
Sony (Marina im »Boris Godunow«), Teldec (Johannes-Passion
von J.S. Bach, Brangäne im »Tristan«, »Alfonso
und Estrella« von Schubert). Orfeo (Lieder), Sony (Lieder von J.
Brahms), EMI (Fricka in vollständigem Ring-Zyklus, München 1989).
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