Rosa Olitzka


Olitzka, Rosa, Alt, * 6.9.1873 Berlin, † 29.9.1949 Chicago
; ihre Familie war polnischer Abstammung; sie begann mit 14 Jahren ihre Ausbildung, die sie u.a. bei Julius Hey in Berlin und bei Désirée Artôt de Padilla in Paris absolvierte. Bereits 1889 gab sie in Berlin ein Konzert. Bühnendebüt 1892 am Opernhaus von Brünn (Brno). Sie war dann am Hoftheater von Hannover (1892-93) und 1893-94 am Stadttheater von Hamburg engagiert. 1894 gastierte sie an der Hofoper von Dresden. 1894 kam sie an die Londoner Covent Garden Oper, wo sie als Antrittsrolle den Pagen Urbain in den »Hugenotten« von Meyerbeer sang. Bis 1897 wirkte sie ständig an diesem Opernhaus, an dem sie auch wieder 1901, 1905 und 1907 gastierte. Hier hatte sie ihre großen Erfolge vor allem als Fricka im Nibelungenring. 1894 nahm sie an einer USA-Tournee der Damrosch Opera Company teil. 1895-1901 Mitglied der Metropolitan Oper New York (Antrittspartie: Siebel im »Faust« von Gounod). An der Metropolitan Oper trat sie in einer Vielzahl großer wie kleinerer Partien auf, u.a. als Fricka, als Brangäne im »Tristan«, als Ortrud im »Lohengrin«, als Maddalena im »Rigoletto«, als Amneris, als Stéphano in »Roméo et Juliette« von Gounod und als Lola in »Cavalleria rusticana«. 1898 sehr erfolgreiches Gastspiel an der Hofoper von St. Petersburg. 1902 sang sie am Théâtre Château d'Eau Paris in der französischen Erstaufführung der »Götterdämmerung« die Waltraute, die sie später auch an der Pariser Grand Opéra wiederholte. 1902 gastierte sie an der Mailänder Scala als Amneris; 1903 am Théâtre de la Monnaie Brüssel zu Gast. Bis 1910 gastierte sie hauptsächlich an den großen deutschen Operntheatern und an den beiden Opernbühnen von Paris, der Grand Opéra und der Opéra-Comique. 1910-11 an der Oper von Chicago engagiert, später noch an der Oper von Boston und bei Gastspielen und Konzerten in Europa wie in Nordamerika gefeiert. Sie ließ sich dann in Chicago als Pädagogin nieder. Ihr Neffe Walter Olitzki (1899-1949) hatte als Bariton eine erfolgreiche Karriere und sang u.a. 1939-47 an der Metropolitan Oper New York.

Schöne Schallplatten, alle ziemlich selten: G & T (London, 1901; Paris, 1902), Zonophone (Paris, 1905), Lyrophone (London, 1905), Columbia (1911-12), Edison-Platten und -Zylinder. - Es wurde behauptet, die Künstlerin habe auf Brunswick Schallplatten in elektrischear Aufnahmetechnik besungen; derartige Aufnahmen sind jedoch nie zum Vorschein gekommen.

 


GALLERY
as Brangäne
as Venus
as Carmen (by courtesy of Andra Suhm)
as Carmen
as Carmen (by courtesy of Charles Mintzer)
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