Gisela Staudigl


Staudigl, Gisela, Mezzosopran, * 4.9.1864 Braunau am Inn, † 22.2.1929 Karlsruhe
; eigentlicher Name Gisela Koppmayer. Sie war eine Schülerin der berühmten Gesanglehrerin Mathilde Marchesi de Castrone. 1879 debütierte sie in Wien in einem Konzert. 1882 begann sie ihre Bühnenkarriere am Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg, wo sie als Debütrolle die Amneris in »Aida« sang. 1884 kam sie an das Hoftheater von Karlsruhe und entwickelte sich jetzt zur großen Wagner-Interpretin. 1885 heiratete sie den ebenfalls in Karlsruhe engagierten Bassisten Josef Staudigl Jr. (1850-1916). 1887 ging sie an die Berliner Hofoper, der sie bis 1892 angehörte. 1886-92 wirkte sie bei den Festspielen von Bayreuth mit; hier hatte sie in der ersten Bayreuther Aufführung von »Tristan und Isolde« 1891 einen geradezu überwältigenden Erfolg in der Partie der Brangäne. 1886 nahm sie an der Amerika-Tournee der New Yorker Metropolitan Oper teil, wobei sie als Adriano in »Rienzi« und als Titelheldin in Goldmarks »Königin von Saba« beeindruckte. Seit 1892 unternahm sie sehr erfolgreiche Gastspiele an den Hofopern von Berlin, Wien und München, am Opernhaus von Leipzig und an einer Reihe anderer wichtiger Opernbühnen.1897- 98 durchreiste sie mit der Damrosch Opera Company abermals Nordamerika und trat u.a. in Chicago, Milwaukee, St. Louis, Cincinnati und Boston auf. 1899 wurde sie an das Hoftheater von Wiesbaden verpflichtet. Von dort ging sie an die Hofoper von Dresden, der sie in den Jahren 1901-04 angehörte, und wo sie am 21.11.1901 in der Uraufführung der Richard Strauss-Oper »Feuersnot« mitwirkte. 1911-12 sang sie bei den Festspielen von Bayreuth dann nochmals die Magdalene in den »Meistersingern«. Neben ihrem Wirken auf der Bühne hatte sie eine nicht weniger bedeutende Karriere als Konzertsängerin. Ihr Bühnenrepertoire war umfangreich und enthielt Partien von der Altrolle bis zum dramatischen Sopran: den Titelhelden im »Orpheus« von Gluck, die Fricka wie die Waltraute im Ring-Zyklus, die Venus im »Tannhäuser«, die Ortrud im »Lohengrin«, die Brangäne, die Fides im »Propheten« von Meyerbeer, die Azucena im »Troubadour« und die Amneris in »Aida«. 1892 nahm sie an der Berliner Hofoper an der Uraufführung der Oper »Boabdil« von Moritz Moszkowski teil. Sie wirkte später als Pädagogin am Konservatorium von Karlsruhe.

 

 


GALLERY
as Brangäne Bayreuth 1886
as Brangäne Bayreuth 1886
as Brangäne Bayreuth 1886
as Brangäne Bayreuth 1886
as Brangäne with Sucher Bayreuth 1886
as Brangäne Bayreuth 1886
as Brangäne Bayreuth 1886
as Brangäne Bayreuth 1886 (Collection G&K)
as Venus Berlin
as Magdalene Bayreuth
as Magdalene Bayreuth
as Magdalene with Hoffmüller Bayreuth 1911
as Magdalene Bayreuth 1911
Portrait
Portrait
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