Töpper, Hertha, Alt, * 19.4.1924 Graz; sie war die Tochter eines
Musiklehrers und spielte bereits mit zehn Jahren Violine. Mit 17 Jahren
begann sie ihr Gesangstudium; sie erhielt ihre Ausbildung am Landeskonservatorium
von Graz. 1948 debütierte sie am Stadttheater von Graz (als Ulrica
in Verdis »Maskenball«), dem sie bis 1952 angehörte,
wo sie eine Anzahl von Mezzosopran-Partien sang und hatte als Lady Macbeth
in Verdis »Macbeth« einen ersten, großen Erfolg. Seit
1952 war sie Mitglied der Bayerischen Staatsoper in München. Dort
wirkte sie in der Uraufführung von Hindemiths »Harmonie der
Welt« mit (11.8.1957). 1951-52 und 1960 sang sie bei den Festspielen
von Bayreuth die Fricka, 1951-52 die Siegrune und die Floßhilde
im Nibelungenring, 1952 auch ein Blumenmädchen und einen der Knappen
im »Parsifal«. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie 1960
in einem Konzert auf. Mit der Wiener Staatsoper war sie durch einen Gastspielvertrag
verbunden. Gastspiele trugen ihr an der Mailänder Scala, an der Londoner
Covent Garden Oper (1953 zusammen mit dem Münchner Ensemble als Clairon
in »Capriccio« von R. Strauss, 1958 als Octavian im »Rosenkavalier«),
in Brüssel, Amsterdam, Rom und Zürich große Erfolge ein.
Sie gastierte auch am Teatro Fenice Venedig (1955), an der Berliner Staatsoper,
am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1963) und kam bei
einer Japan-Tournee 1968 zu weiteren Erfolgen. 1960 trat sie an der Oper
von San Francisco als Octavian im »Rosenkavalier« auf; 1962
wurde sie an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, wo sie ebenfalls
als Octavian debütierte. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch
zu nennen: die Magdalene in den »Meistersingern«, die Dorabella
in »Così fan tutte«, die Amneris in »Aida«,
die Eboli in Verdis »Don Carlos«, der Orpheus von Gluck, die
Judith in »Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, die
Jocasta in »Oedipus Rex« von Strawinsky, die Sekretärin
in Menottis »The Consul« und die Nancy in Flotows »Martha«.
1972 sang sie in München in der Uraufführung der Oper »Sim
Tjong« des koreanischen Komponisten Isang Yun. Erst 1981 gab sie
ihr Engagement an der Münchner Oper auf. Seit 1949 mit dem Komponisten
Franz Mixa ( 1980) verheiratet. Neben ihrem erfolgreichen Wirken
auf der Bühne war sie eine geschätzte Konzert- und Oratorien-Altistin,
namentlich als große Bach-Interpretin bekannt. Seit 1971 Professorin
an der Musikhochschule München. Sie nahm ihre Professur an der Münchner
Musikhochschule bis 1981 wahr.
Schallplatten: DGG (»Meistersinger«, »Figaros Hochzeit«,
»Herzog Blaubarts Burg« von B. Bartók, »Oedipus
Rex« von Strawinsky, »Gurrelieder« von Schönberg,
Hohe Messe von J.S. Bach), Eurodisc, Philips, HMV (»Walküre«),
Opera, Melodram (Fricka im Nibelungenring aus Bayreuth, 1960, Octavian
im »Rosenkavalier«), Columbia (3. Akt »Walküre«),
Decca (Weihnachtsoratorium von J.S. Bach), MGM (Bach-Kantaten), Haydn
Society, Erato (c-moll-Messe von Mozart), Amadeo (»Buch mit sieben
Siegeln« von F. Schmidt), MMS (Hohe Messe von J.S. Bach), Verona
(»Serse« von Händel); Topaz-Video (»Eugen Onegin«).
Hastedt CD (»Genesis« und »An die Sonne« von R.
Wagner-Régeny).
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