Ada Adini


Adini, Ada, Sopran, * 1855 Boston, † Februar 1924 Dieppe (Departement Seine-Inférieure, Frankreich)
; ihr eigentlicher Nam war Adele Chapman.Sie wurde durch Pauline Viardot-Garcia und durch Giovanni Sbriglia in Paris ausgebildet. 1876 debütierte sie am Stadttheater von Varese in der Titelrolle der Oper »Dinorah« von Meyerbeer. Sie heiratete den spanischen Tenor Antonio Arámburo (1840-1912), mit dem zusammen sie 1879 bei der Mapleson Opera Company in New York sang. Mit dieser Operngesellschaft trat sie 1879 an der New Yorker Academy of Music als Gilda im »Rigoletto«, dann auch als Leonore im »Troubadour«, auf. 1882 gastierte sie mit der Merelli-Truppe in Berlin, 1883 in Prag; seit 1887 kam es zu häufigen Auftritten an der Grand Opéra Paris (Antrittsrolle: Chimène in »Le Cid« von Massenet). Sie sang dort in den folgenden Jahren bis 1891 u.a. die Selika in »L'Africaine« von Meyerbeer, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Rachel in »La Juive« von Halévy, die Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer, die Cathérine in »Henri VIII.« von Saint-Saëns und die Brunehild in »Sigurd« von Reyer; am 21.3.1890 sang sie an der Grand Opéra in der Uraufführung der Oper »Ascanio« von Saint- Saëns die Partie der Duchesse d'Étampes. 1893 übernahm sie an der Mailänder Scala in der dortigen Premiere der »Walküre« die Rolle der Brünnhilde. In den Jahren 1894-97 hatte sie große Erfolge an der Londoner Covent Garden Oper; sie gastierte auch am Teatro San Carlo Neapel (1894 in »I Medici« von Leoncavallo), am Opernhaus von Zagreb (1896), am Teatro Costanzi Rom (1899 als Brünnhilde in der »Walküre«), in Madrid und Barcelona, in Amsterdam und in Südamerika. In Bologna hörte man sie als Brünnhilde im Nibelungenring und als Isolde im »Tristan«. In der Spielzeit 1894-95 trat sie an der Scala in den Opern »Sigurd«, »Patrie!« von Paladilhe, »La Navarraise« und »Le Cid« von Massenet auf, wobei alle Aufführungen in italienischer Sprache stattfanden. An der Oper von Monte Carlo sang sie 1896 die Frédégonde in der Uraufführung der Oper »Ghiselle« von César Franck. 1896 trat sie im Ablauf einer großen Gastspiel-Tournee u.a. in Leipzig, Schwerin und an der Wiener Hofoper auf. 1897-98 unternahm sie eine weitere Gastspiel-Tournee durch Deutschland und Rußland, wobei sie vor allem als Wagner-Sängerin in Erscheinung trat. 1902-03 war sie nochmals an der Grand Opéra zu hören. Auch als Konzertsolistin kam sie zu einer internationalen Karriere; sie war später als Pädagogin tätig, eine ihrer Schülerinnen war die spanische Mezzosopranistin Maria Gay. In zweiter Ehe war sie mit dem Schriftsteller Paul Millet († 1912) verheiratet, der mehrere Textbücher zu Opern von Massenet schrieb. - Mit ihrer umfangreichen, ausdrucksstarken Stimme meisterte sie ein riesiges Rollenrepertoire, das von der Koloraturpartie bis zur Wagner-Heroine reichte; zu ihren Glanzrollen gehörten auch die Desdemona in Verdis »Othello«, die Venus im »Tannhäuser« und die Charlotte im »Werther« von Massenet.

Fünf sehr seltene Schallplattenaufnahmen auf der Marke Fonotipia (Paris, 1905).

 

GALLERY
as Brünnhilde
as Brünnhilde
as Brünnhilde
as Brünnhilde
as Duchaise D'Estampes "Ascanio" Saint-Saens
as Duchesse D'Estampes "Ascanio" Saint-Saens
Portrait
Portrait
Portrait (by courtesy of Collection Mannskopf Frankfurt)