Amerling, Melitta, Alt/Sopran, * 12.1.1898 Wien, ?;
ihre Ausbildung erfolgte bei Agnes Bricht-Pyllemann in Wien, und sie debütierte
1922 am Stadttheater von Gablonz (Jablonec nad Nisou), dem sie bis 1924
angehörte. In der Spielzeit 1924-25 war sie an der Wiener Volksoper,
1925-28 am Stadttheater von Chemnitz und 1928-31 am Staatstheater von
Braunschweig engagiert. 1931-35 wirkte sie an der Städtischen Oper
Berlin und sang anschließend am Stadttheater Dortmund (1935-36),
am Stadttheater Duisburg (1936-37) und am Stadttheater Essen (1937-38).
Danach trat sie nur noch gastierend, jetzt aber im Sopranfach, auf. Während
sie im ersten Teil ihrer Karriere als Altistin Partien wie die Azucena
im »Troubadour«, die Emilia in Verdis »Othello«,
die Lucia in »Cavalleria rusticana«, die Erda im Nibelungenring,
die Brangäne im »Tristan«, die Herodias in »Salome«
von R. Strauss und die Gräfin in »Die Soldaten« von Gurlitt
übernahm, sang sie als Sopranistin die Venus im »Tannhäuser«,
die Ortrud im »Lohengrin«, die Kundry im »Parsifal«,
die Brünnhilde im Nibelungenring, die Isolde im »Tristan«,
die Titelfiguren in »Mona Lisa« von M. von Schillings und
»Ariadne auf Naxos« von R. Strauss wie die Marschallin im
»Rosenkavalier«. Gastspiele brachten ihr an den Staatsopern
von Dresden (1927) und Wien (1938) und bei den Festspielen von Bayreuth
(1933-34 als Gerhilde und als 2. bzw. 3. Norn in der »Götterdämmerung«)
Erfolge. Sie war in zweiter Ehe mit dem Baß-Bariton Hermann Reichert
(1892-1957) verheiratet.
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