Campiña, Fidela, Sopran, * 1894 Almeria (Andalusien), 27.12.1983
Buenos Aires; (in italienischer Schreibweise: Fidelia
Campigna); als Kind verzog sie mit ihren Eltern nach Madrid, wo sie
ihre Ausbildung durch den Pädagogen Antonio Dabuyo erhielt. 1913
kam es zu ihrem Bühnendebüt am dortigen Teatro Real als Margherita
in »Mefistofele« von Boito. 1916 sang sie am Teatro Costanzi
in Rom die Aida und die Margherita in »Mefistofele« und leitete
damit eine bedeutende Karriere in Italien ein. 1918 wirkte sie am Teatro
Victoria Eugenia in San Sebastian in der Uraufführung der (nachgelassenen)
Oper »La Llama« von José Maria Usandizaga mit, 1929
sang sie in einer viel bewunderten Aufführung von dessen »Las
golondrinas« am Teatro Liceo Barcelona. 1920 erschien sie am Teatro
Colón Buenos Aires u.a. als Sita in Massenets »Roi de Lahore«,
als Minnie in »La Fanciulla del West« von Puccini, als Aida
und als Margherita in »Mefistofele« von Boito. Im gleichen
Jahr sang sie an der Oper von Monte Carlo die Gioconda von Ponchielli.
In den zwanziger wie den dreißiger Jahren war sie wieder an den
großen italienischen Opernbühnen anzutreffen, wobei sie sich
allmählich dem hochdramatischen und auch dem Wagner-Fach zuwandte.
So sang sie an der Oper von Rom die Brünnhilde im Nibelungenring
und die Isolde im »Tristan«. An der Mailänder Scala trat
sie erfolgreich als Atte in »Nerone« von Mascagni auf, 1931
gastierte sie am Teatro Comunale Bologna als Kundry im »Parsifal«,
1936 am Teatro San Carlo Neapel als Atte in »Nerone« von Mascagni.
1936 sang sie am italienischen Rundfunk in der italienischen Erstaufführung
von Janáceks »Jenufa« die Küsterin. 1935 Gastspiel
bei der Italienischen Oper in Holland als Santuzza in »Cavalleria
rusticana«. An der Mailänder Scala übernahm sie als erste
Partie 1936 die Isolde im »Tristan«, dann die Atte in Boitos
»Nerone«. 1937-39 sang sie alljährlich bei der Cincinnati
Summer Opera. Seit 1939 wieder große Erfolge am Teatro Colón
Buenos Aires. 1945 kam sie nochmals nach Europa und gastierte an den Opern
von Florenz und Triest (Brünnhilde in der »Götterdämmerung«)
und am Teatro Liceo Barcelona. Sie trat (offiziell) letztmalig 1948 beim
Holland Festival auf, sang aber danach noch (zusammen mit Jesús
de Gaviria) am Teatro Victoria Eugenia von San Sebastian. Sie betätigte
sich weiter als gesuchte Pädagogin in Buenos Aires. Sie war in erster
Ehe mit Sr Alvarez verheiratet, In zweiter Ehe mit dem Tenor Jesús
de Gaviria (eigentlich Jesús Agueregaviria, * 1892) verheiratet,
der u.a. 1933 an der Mailänder Scala in der Uraufführung der
Oper »Guido del Popolo« von Gino Robbiani mitwirkte, und von
dem auf Pathé ein Duett mit der Sopranistin Celestina Boninsegna
existiert (aus dieser Ehe stammte ihre einzige Tochter Mary Margaret).
In dritter Ehe heiratete sie ihren Schüler, den Bariton und späteren
Heldentenor Carlos Maria Guichandut (1914-90).
Bereits 1924 kamen akustische Schallplattenaufnahmen der Sängerin
auf Columbia heraus; auf der gleichen Marke erschienen später elektrische
Aufnahmen mit Szenen aus spanischen Zarzuelas, in denen sie zusammen mit
Carlo Galeffi singt.
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