Cataneo Caruson, Aurelia, Sopran, * 1864 Neapel, 27.12.1891
Mailand; sie war Schülerin von E. de Roxas in Neapel und betrat
1881 erstmalig in Salerno die Bühne als Violetta in Verdis »La
Traviata«. 1881 trat sie in Neapel in der Partie der Lucia di Lammermoor
auf, sang dann die Titelrolle in »Linda di Chamounix« von
Donizetti und die Rosina im »Barbier von Sevilla« und in der
Saison 1883-84 in Florenz die Gilda im »Rigoletto«. Es kam
jetzt zur schnellen Entwicklung einer großen Karriere an den führenden
italienischen Opernhäusern. 1885 sang sie am Teatro Costanzi in Rom
die Elvira in Verdis »Ernani« und die Amelia in »Un
ballo in maschera«, dann am Teatro Regio Parma die Aida, die Titelfigur
in »La Gioconda« und die Marion Delorme in der Premiere der
gleichnamigen Oper von Ponchielli. 1886 gastierte sie in Südamerika,
u.a. am Teatro Politeama in Buenos Aires. Als Gioconda hatte sie in Turin
wie am Teatro Dal Verme Mailand und 1890 am Teatro San Carlo Neapel ihre
Erfolge. 1888 war sie am Teatro Comunale Bologna als Isolde in der italienischen
Erstaufführung von Wagners »Tristan«, dann auch am Teatro
Grande Brescia, zu hören. 1888 erschien sie an der Mailänder
Scala in der dortigen Erstaufführung der Oper »Asrael«
von Alberto Franchetti, trat dort aber auch als Desdemona in Verdis »Othello«
und 1890 als Amelia in dessen »Simon Boccanegra« auf. Am 21.4.1889
wirkte sie an der Scala in der Uraufführung von Puccinis Oper »Edgar«
in der Partie der Tigrana mit. 1891 sang sie nochmals mit großem
Erfolg am Teatro San Carlo Neapel die Gilda im »Rigoletto«
und am 29.3.1891 in der Uraufführung der Oper »Spartaco«
von Pietro Platania. Im Dezember 1891 fand sie bei der Geburt eines Kindes
einen viel zu frühen Tod. Sie war (vermutlich) mit dem Bariton Guglielmo
Caruson verheiratet.
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