Cesar, Sara, Mezzosopran/Sopran, * 16.2.1892 Buenos Aires, 25.6.1984
Buenos Aires; eigentlicher Name Sara Oliveira Cézar; sie absolvierte
ihr Gesangstudium in Buenos Aires und debütierte 1912 dort am Teatro
Politeama als Amneris in Verdis »Aida«. Dann kam sie in Italien
zu einer bedeutenden Karriere; 1917 sang sie am Teatro Costanzi in Rom
die Titelrolle in »La Gioconda« von Ponchielli und die Aida,
1918 die Elena in »Mefistofele« von Boito, 1919 die Brünnhilde
in der »Walküre«, 1920 wieder die Brünnhilde, dazu
die Isolde, 1921 die Kundry im »Parsifal«. 1923 hörte
man sie auch am Teatro Comunale Bologna als Brünnhilde in der »Walküre«.
1920 sang sie am Teatro Coliseo in Buenos Aires mit glänzendem Erfolg
die Kundry im »Parsifal« unter Felix Weingartner, später
unter dem gleichen Dirigenten die Brünnhilde in den Aufführungen
des Nibelungenrings am Teatro Colón Buenos Aires zu Beginn der
zwanziger Jahre. 1920-21 trat sie in Rio de Janeiro als Brünnhilde,
als Isolde und als Elena auf. 1924 und 1925 gestaltete sie am Teatro Colón
die Elena in »Mefistofele« von Boito und die Amneris und wirkte
dort 1924 in der Uraufführung der Oper »Nazdah« von Athos
Palma mit, 1937 in der von Felipe Boeros »Siripo«. Man hörte
sie am Teatro Colón auch als Pontezuela in »Il matrero«
von Boero, in der Hauptrolle der argentinischen Oper »La novia del
hereje« von Pascual de Rogatis und als Prinzessin in »Marouf«
von H. Rabaud. Weitere Erfolge in Südamerika und an italienischen
Opernhäusern. Sie nahm in ihr Repertoire die großen Wagner-Partien
auf, neben der Kundry und der Brünnhilde vor allem die Isolde im
»Tristan«. So sang sie 1935 an der Oper von Genua die Kundry
im »Parsifal« als Partnerin von Isidoro Fagoaga und Ghiannis
Anghelopoulos. Höhepunkte in ihrem Repertoire für die Bühne
waren auch die Azucena im »Troubadour«, die Ulrica in Verdis
»Ballo in maschera«, die Principessa in »Suor Angelica«
von Puccini und die Hexe in »Hänsel und Gretel«, mit
der sie sich 1941 am Teatro Colón Buenos Aires aus ihrer Bühnenlaufbahn
verabschiedete. Sie wirkte nach Beendigung ihrer Bühnenkarriere bis
in ihr hohes Alter als Pädagogin in Buenos Aires.
Einige sehr seltene Schallplatten der Künstlerin erschienen in Argentinien
auf HMV.
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