Chrétien-Vaguet, Alba, Sopran, * 6.3.1872 Paris, (?);
sie studierte am Pariser Conservatoire Klavierspiel und nahm daneben privat
Gesangsunterricht. 1891 debütierte sie am Théâtre de
la Monnaie in Brüssel als Alice in »Robert le Diable«
von Meyerbeer. Nachdem sie zwei Jahre dort gesungen hatte, kam sie 1893
an die Grand Opéra Paris (Antrittsrolle: Alice in »Robert
le Diable« von Meyerbeer), der sie während der acht nun folgenden
Spielzeiten angehörte. Sie sang an der Grand Opéra die großen
dramatischen Partien aus dem Bereich der französischen Oper wie auch
Wagner-Heroinen. Sie wirkte dort in den Premieren der Opern »Sigurd«
von Reyer (1895) und »Briseïs« von E. Chabrier (1899)
und am 15.9.1893 in der Uraufführung der Oper »Deïdamie«
von Henri Maréchal mit. 1899 bewunderte man sie in Aix-les- Bains
als Isolde im »Tristan«, 1894 an der Oper von Monte Carlo
als Aida. Seit 1896 war sie Solistin bei den Concerts Lamoureux in Paris,
vor allem in deren Wagner-Konzerten. Sie war verheiratet mit dem Tenor
Albert Vaguet (1865-1943). Als dieser nach einem schweren Unfall (Verlust
eines Beines) seine Karriere aufgeben mußte, zog auch sie sich aus
dem Musikleben zurück; das Künstlerehepaar lebte seither in
Pau, gab noch gelegentlich Konzerte und betätigte sich pädagogisch.
1955 lebte die Sängerin noch in Pau.
Schallplatten: einige wenige Titel auf Pathé, davon neun Zylinder
von 1902, ferner Schallplattenaufnahmen von 1912, darunter zwei Duette
aus »Lohengrin« mit Albert Vaguet.
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