Doenges, Paula, Sopran, * 17.3.1874 Leipzig, 15.6.1931 Langenbrück
bei Dresden; sie studierte in Leipzig bei den Pädagogen Rebling
und Proft. 1891 kam es zu ihrem Debüt am Opernhaus von Leipzig als
Agathe im »Freischütz«. Hier sang sie u.a. am 11.11.1906
in der Uraufführung der Oper »Strandrecht« (»The
Wreckers«) von Ethel Smyth die Partie der Thirza; bereits 1896 hatte
sie in Leipzig in der Uraufführung von »Kukuska«, einer
Jugendoper des späteren großen Operettenkomponisten Franz Lehár,
mitgewirkt. Nachdem sie 1906 erfolgreich am Opernhaus von Frankfurt a.M.
gastiert hatte, wurde sie 1908 als erste dramatische Sopranistin an dieses
Haus verpflichtet. Hier sang sie die großen dramatischen Partien,
vor allem die Wagner-Heroinen wie die Brünnhilde im Nibelungenring
und die Isolde im »Tristan«, aber auch die Leonore im »Fidelio«,
die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Rezia im »Oberon«
von Weber, die Santuzza in »Cavalleria rusticana« und die
Katharina in »Der Widerspenstigen Zähmung« von H. Goetz.
1909 gestaltete sie in der Frankfurter Premiere der Richard Strauss-Oper
»Elektra« die Titelpartie. Bis 1913 blieb sie in Frankfurt
tätig und gab dann nur noch einzelne Gastspiele und Konzerte. Sie
gastierte während ihrer Karriere an den Hofopern von Dresden (1897,
1902, 1906) und München (1897, 1908), an den Hoftheatern von Hannover
(1906), Karlsruhe (1910) und Wiesbaden (1910-11). 1898 hörte man
sie an der Wiener Hofoper als Sieglinde in der »Walküre«
und als Elisabeth im »Tannhäuser«, 1902 an der Covent
Garden Oper London als Sieglinde. 1905 sang sie gastweise am Theater von
Brünn (Brno), 1909 bei den Wagner-Festspielen in München (Isolde
im »Tristan«).
Von der Stimme der Sängerin ist eine einzige Odeon- Platte vorhanden
(Berlin, 1910).
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