Fränkel-Claus, Mathilde, Sopran, * 3.8.1868 Wien, (?);
sie war die Tochter des bekannten Wiener Architekten Heinrich Claus. Nach
ihrer Ausbildung am Wiener Konservatorium durch Johannes Ress und August
Stoll debütierte sie 1891 am Hoftheater von Mannheim als Elisabeth
im »Tannhäuser«. 1891-93 war sie am Stadttheater (Opernhaus)
von Hamburg engagiert. Nachdem sie 1896-99 am Deutschen Theater Prag aufgetreten
war, sang sie 1899-1900 an der Hofoper von München, kam dann aber
für die Jahre 1900-1903 wieder an das Deutsche Theater Prag zurück,
wo sie 1903 in der Uraufführung der Oper »Nadeya« von
Cesare Rossi mitwirkte. 1903-06 war sie wieder in Hamburg im Engagement,
1906-07 am Hoftheater Karlsruhe, 1909-10 am Stadttheater von Bremen. Während
ihrer gesamten Karriere gab sie Gastspiele, u.a. 1899 und 1900 an der
Wiener Hofoper (wo sie als Isolde Aufsehen erregte), 1900 am Hoftheater
von Wiesbaden, 1904 bei den Wagner- Festspielen in München (wo sie
bereits 1897-98 als Isolde im »Tristan« und als Donna Anna
im »Don Giovanni« gastiert hatte), 1907 am Stadttheater von
Nürnberg, 1908 in Hamburg und in den Jahren 1906-10 regelmäßig
am Deutschen Theater in Prag. Bereits 1901 trat sie an der Londoner Covent
Garden Oper als Isolde, als Ortrud im »Lohengrin« und als
Brünnhilde im »Siegfried« auf. Seit 1910 wirkte sie als
Pädagogin am Neuen Musikinstitut in Berlin, wo sie 1941 noch lebte.
Ihre großen Bühnenpartien waren die Ortrud im »Lohengrin«,
die Brünnhilde im »Nibelungenring«, die Senta im »Fliegenden
Holländer«, die Leonore im »Fidelio«, die Titelrollen
in Donizettis »Lucrezia Borgia« und in Goldmarks »Königin
von Saba« und vor allem die Isolde. Seit 1899 war sie mit dem Bariton
Ludwig Fränkel (* 24.2.1863 Odessa) verheiratet, der 1891-97 an der
Berliner Hofoper und seit 1899 am Deutschen Theater Prag tätig war,
und der später Lehrer an der Schauspielschule des Deutschen Theaters
in Berlin wurde.
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