Friede, Aline, Mezzosopran/Sopran, * 1857 in der Nähe von Mitau (Kurland),
(?); sie war die Tochter eines kurländischen Gutsbesitzers
und erhielt ihre Ausbildung zur Sängerin am Stern'schen Konservatorium
in Berlin sowie bei dem berühmten Gesanglehrer Julius Stockhausen.
Sie trat zunächst als Mezzosopran und als Konzertsolistin auf; ihr
erstes Konzert gab sie 1881 in Riga. 1882 entschloß sie sich zu
einer Bühnenkarriere, sang in der Spielzeit 1882-83 am Opernhaus
von Leipzig, 1883-85 am Stadttheater von Danzig und 1885-89 am Opernhaus
von Köln. 1890-91 war sie am Opernhaus von Breslau engagiert, wo
sie als Antrittsrolle die Elsa im »Lohengrin« vortrug und
dann ins dramatische Sopranfach wechselte. 1891-92 war sie am Stadttheater
von Magdeburg, 1892-94 in Königsberg (Ostpreußen), 1895-96
am Stadttheater von Mainz und 1896-97 am Stadttheater von Nürnberg
engagiert. 1897 folgte sie einem Ruf an das Hoftheater von Schwerin, dessen
Mitglied sie bis zur Aufgabe ihrer Bühnenkarriere 1911 (Abschied
als Brünnhilde in der »Götterdämmerung«) blieb,
und wo sie überaus beliebt war. 1897 war sie am Hoftheater von Coburg,
1899 und 1902 am Hoftheater von Mannheim, 1904 am Stadttheater von Bremen
als Gast zu hören. Sie war an erster Stelle als dramatische und Wagner-Sopranistin
bekannt und glänzte in Rollen wie der Brünnhilde im Nibelungenring,
der Elisabeth im »Tannhäuser«, der Elsa im »Lohengrin«,
der Isolde im »Tristan«, der Leonore in Beethovens »Fidelio«,
der Hilde im »Armen Heinrich« von Hans Pfitzner und der Titelheldin
in »Ingwelde« von Max von Schillings. Neben ihrem Wirken auf
der Bühne stand gleichberechtigt eine zweite Karriere im Konzertsaal.
Bereits 1887 war sie als Konzertsolistin in Hamburg, Dresden, Frankfurt
a.M. und Rotterdam erfolgreich, 1888 in Berlin und Leipzig. Besondere
Erfolge erzielte sie während ihres Wirkens in Schwerin bei den Mecklenburgischen
Musikfesten. Auch nach ihrem Rücktritt von der Bühne ist sie
noch als Konzert- und Oratoriensängerin in aufgetreten. 1941 lebte
sie noch in Schwerin.
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