Gorina, Hanna, Sopran, * 18.11.1891 Basel, 15.11.1980 München;
sie studierte am Konservatorium ihrer Heimatstadt Basel Klavierspiel,
dann Gesang bei Sawitch. Nachdem sie bereits in Zürich als Operettensängerin
aufgetreten war, kam sie 1924 nach Deutschland und war, ebenfalls als
Operettensängerin, zuerst an der Komischen Oper Berlin (1924-25),
danach am Berliner Theater am Nollendorf-Platz (1925-26) engagiert. Sie
vollzog dann den Übergang ins Opernfach und sang vor allem hochdramatische
und Wagner-Partien. 1926-27 war sie am Landestheater von Oldenburg, 1927-28
am Stadttheater von Hagen (Westfalen), 1928-30 am Opernhaus von Düsseldorf
engagiert. In Düsseldorf hatte sie 1929 einen ihrer größten
Erfolge als Titelheldin in der Richard Strauss-Oper »Elektra«.
1930-34 wirkte sie am Stadttheater von Mainz, schließlich 1934-44
in einem zehnjährigen Engagement am Staatstheater von Kassel. Dort
sang sie u.a. am 29.3.1939 die Titelrolle in der Uraufführung der
Oper »Elisabeth von England« von Paul von Klenau. Gastspiele
führten die Künstlerin an die Oper von Frankfurt a.M. (1929),
an das Theater von Utrecht (1932), an das Stadttheater von Basel (1932),
an das Nationaltheater von Mannheim und an weitere Bühnen. Sie trat
auch als Gast an der Berliner Staatsoper auf, u.a. 1936 in ihrer großen
Glanzrolle, der Marschallin im »Rosenkavalier«. Weitere Bühnenpartien:
die Abigaille in Verdis »Nabucco«, die Leonore im »Troubadour«,
die Amelia im »Maskenball« von Verdi und die Mona Lisa in
der Oper gleichen Namens von Max von Schillings. Sie wurde vor allem durch
ihr Mitwirken in Opernsendungen der deutschen Rundfunkstationen bekannt.
Von ihren großen Rollen sind die Isolde im »Tristan«,
die Carmen, die Tosca, die Elektra wie die Salome in den gleichnamigen
Opern von R. Strauss zu nennen. Nach Beendigung ihrer aktiven Sängerlaufbahn
lebte sie in Neufahrn bei München, zuletzt in einem Münchner
Altenheim.
Kommerzielle Schallplatten sind nicht bekannt, doch ist es möglich,
daß Mitschnitte von Radiosendungen vorhanden sind.
|