Olga Haselbeck


Haselbeck, Olga, Sopran/Mezzosopran, * 19.2.1888 Budapest, † 16.10.1961 Budapest
; sie besuchte die Königliche Musikakademie in Budapest und debütierte 1909 an der Budapester Nationaloper als Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Dann widmete sie sich weiteren Studien in Mailand und wurde in Bayreuth durch Hans Richter und Siegfried Wagner in den Wagner-Stil eingeführt. Sie wurde dann für viele Jahre bis 1932 die große dramatische Sopranistin der Budapester Oper. Sie gastierte in den Zentren des ungarischen Musiklebens, aber auch in Berlin. Die Weite ihres Stimmumfangs und die bezwingende Kraft ihres Vortrages erlaubten ihr die Bewältigung eines weit gespannten Repertoires, das sowohl Partien für dramatischen Sopran wie für Mezzosopran enthielt; so sang sie die Brünnhilde im Nibelungenring, die Kundry im »Parsifal«, die Isolde in »Tristan und Isolde«, die Ortrud im »Lohengrin«, die Leonore im »Fidelio«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Amneris in »Aida« und die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. Auf der Bühne konnte sie ein großes darstellerisches Talent zum Einsatz bringen, doch war sie gleichzeitig eine gerühmte Konzertsängerin. Sie trat auch für das zeitgenössische ungarische Musikschaffen ein; so sang sie am 24.5.1918 in der Uraufführung von Béla Bartóks Oper »Herzog Blaubarts Burg« (»A kékszakallú herceg vára«) die Partie der Judith.

Anscheinend sind von der Stimme der Sängerin keine Schallplattenaufnahmen vorhanden, doch besteht immerhin die Möglichkeit, daß Mitschnitte von Radiosendungen zum Vorschein kommen.

 

 

 


GALLERY
as Brünnhilde (Collection G&K)
as Brünnhilde (by courtesy of Magyar Szinhamuveszeti Lexikon)
as Elisabeth (Collection G&K)
as Judith with Bartok, Kalman and Tango(?) Budapest 24. May 1918