Kehl, Sigrid, Sopran/Mezzosopran, * 23.11.1932 Berlin; sie studierte
am Thüringischen Landeskonservatorium in Erfurt, dann an der Berliner
Musikhochschule Klavierspiel und Gesang; schließlich Ausbildung
ihrer Stimme durch Dagmar Freiwald-Lange in Berlin. 1956 Debüt als
Mitglied des Nachwuchs-Ensembles der Berliner Staatsoper als eins der
Polowetzer Mädchen in Borodins »Fürst Igor«. 1956
Preisträgerin beim Robert Schumann-Wettbewerb in Zwickau. Seit 1957
Mitglied des Opernhauses von Leipzig; seit 1971 gleichzeitig als ständiger
Gast der Berliner Staatsoper verbunden. Internationale Erfolge bei Gastspielen
an der Wiener Staatsoper (seit 1975), an der Komischen Oper Berlin, an
den Nationalopern von Prag, Bukarest und Warschau, in Rom, Graz, Bern,
Basel und Genf. Am Bolschoj Theater Moskau sang sie die Fricka im »Rheingold«,
in Venedig die Venus im »Tannhäuser« und die Brangäne
im »Tristan«. Eine weitere Glanzrolle der Künstlerin
war die Amme in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, die
sie u.a. 1964 in Leipzig, und 1971 an der Berliner Staatsoper vortrug.
1966 gastierte sie in Neapel als Brünnhilde im »Siegfried«,
in Bologna als Sieglinde in der »Walküre«. Seit 1974
sang sie die Brünnhilde in den aufsehenerregenden Aufführungen
des Ring- Zyklus in Leipzig, 1983 in Lausanne die Isolde im »Tristan«.
Sie gastierte an der Wiener Staatsoper als Ortrud im »Lohengrin«
und als Venus im »Tannhäuser«. Auch im Konzertsaal hatte
sie eine sehr erfolgreiche Karriere. Als Abschiedsrolle sang sie 1989
in Leipzig die Küsterin in »Jenufa« von Janácek;
sie wurde zum Ehrenmitglied des Leipziger Opernhauses ernannt. Seit 1979
ging sie einer pädagogischen Tätigkeit an der Musikhochschule
von Leipzig nach.
Schallplatten: Eterna (Zenobia in »Radamisto« von Händel,
Querschnitt »Don Carlos« von Verdi, Arien- Platte, weitere
Opern-Querschnitte), Mondo Musica (Herodias in »Salome« von
R. Strauss).
|