Meyfarth, Jutta, Sopran, * 14.5.1927 Felsberg in Hessen; sie wuchs
in Melsungen auf, studierte Pädagogik und arbeitete bis zur Entdeckung
ihrer Stimme als Lehrerin. Nach ihrer Ausbildung fand sie ihr erstes Engagement
1955 am Stadttheater von Basel. 1956-59 sang sie am Stadttheater von Aachen.
1959 wurde sie an die Oper von Frankfurt a.M. berufen, deren Mitglied
sie seitdem blieb. Von hier aus kam es zur Entwicklung einer bedeutenden
internationalen Karriere. Bereits 1960 sang sie an der Mailänder
Scala, 1961 beim Maggio musicale von Florenz als Elsa im »Lohengrin«.
In den Jahren 1962-64 gehörte sie zum Ensemble der Bayreuther Festspiele;
hier sang sie die Freia, die Sieglinde und die Gutrune im »Ring
des Nibelungen«. Sie gab Gastspiele am Teatro Comunale Bologna (1965
als Senta im »Fliegenden Holländer«), am Théâtre
de la Monnaie Brüssel (1962 in Nibelungenring), am Teatro Colón
Buenos Aires (1963), am Opernhaus von Graz (1970), an der Covent Garden
Oper London (als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss).
An der Mailänder Scala sang sie 1963 in den Aufführungen des
Ring-Zyklus die Sieglinde, die Freia und die Gutrune, beim Maggio musicale
Florenz 1961 die Elsa im »Lohengrin«. 1965 gastierte sie bei
den Münchner Festspielen als Donna Anna im »Don Giovanni«.
Weitere Gastspiele an der Oper von Rom, am Teatro Colón von Buenos
Aires (als Jenufa in der gleichnamigen Oper von Janácek), am Théâtre
de la Monnaie in Brüssel, an der Covent Garden Oper London, am Teatro
San Carlos Lissabon, in Athen, Mexico-City, Bologna, Triest, Palermo,
Lyon, Nizza, Marseille und Antwerpen. In Deutschland war sie an den Staatsopern
von Hamburg, Stuttgart und München, an der Deutschen Oper am Rhein,
an der Berliner Städtischen Oper wie am Opernhaus von Köln zu
Gast. Gegen Ende ihrer Karriere hörte man sie in Dortmund und in
Straßburg als Isolde im »Tristan«. Sie galt als große
Interpretin von Partien für jugendlich-dramatischen Sopran zumal
aus dem Wagner-Repertoire, sang später aber auch die Isolde im »Tristan«,
die Chrysothemis in »Elektra« und die Kaiserin in der »Frau
ohne Schatten« von R. Strauss, die Martha in »Tiefland«
von d'Albert und die Aida. 1974 gab sie ihre Bühnenkarriere auf und
ging wieder in den Schuldienst. Sie unterrichtete in den folgenden 14
Jahren eine Grundschulklasse im hessischen Karben- Petterweil. Später
lebte sie in Kassel.
Schallplatten: Eterna, Mitschnitte von Rundfunksendungen.
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