Miranda, Beatrice, Sopran, * 1884 Melbourne, 1964 Buffalo (New
York); ihre Eltern waren die Opernsängerin Annetta Hirst und
der Tenor David Miranda, ihre Schwester Lalla Miranda (1876-1948) wurde
eine bekannte Opern- und Konzertsopranistin. Sie debütierte 1903
in ihrer Geburtsstadt Melbourne und kam in Australien zu ersten Erfolgen
als Konzert- und Oratoriensolistin, trat aber auch in Opernpartien auf,
u.a. 1904-06 bei der Turner Opera Company, einer Wanderbühne, in
Australien. Sie verlegte dann ihre Tätigkeit nach London, trat dort
zuerst in Konzerten auf, wurde aber 1909 Mitglied der Carl Rosa Opera
Company, bei der sie Partien aus dem dramatischen Fach (Nedda im »Bajazzo«,
Aida, aber auch Gilda im »Rigoletto«) zum Vortrag brachte.
Man schätzte sie dazu als Wagner-Interpretin (Brünnhilde, Sieglinde,
Isolde, Elisabeth, Elsa) und als Tosca. Seit 1922 sang sie bei der British
National Opera Company London (Antrittspartie: Aida bei einer Aufführung
in Bradford). Sie ließ sich 1924, zusammen mit ihrem Gatten, dem
Sänger Hebden Foster, in Edinburgh als Gesanglehrerin nieder. Sie
trat auch noch bei Konzertveranstaltungen und bei Gastspielen in Opernpartien
in Erscheinung. Gemeinsam mit Hebden Foster bemühte sie sich in den
Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg um Opernaufführungen der Edinburgh
Grand Opera Company, nach Kriegsende um die Errichtung der Scottish National
Opera. Beatrice Miranda starb während eines Besuchs bei ihrer Tochter
in den USA.
Schallplatten-Aufnahmen ihrer Stimme sind auf HMV vorhanden, darunter
das Miserere aus Verdis »Troubadour« zusammen mit dem Tenor
Hughes Macklin und Ausschnitte aus der »Walküre«.
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