Morena, Berta, Sopran, * 27.1.1878 Mannheim, 7.10.1952 Rottach-Egern
am Tegernsee; eigentlich Berta Meyer. Der Maler Franz Lenbach riet
der als Schönheit bekannten Künstlerin zur Aufnahme der Sängerkarriere.
Darauf Studium bei Frau Röhr-Brajnin, bei Regina de Sales in München
und bei Aglaja von Orgeni; sie debütierte 1898 an der Hofoper von
München als Agathe im »Freischütz«. Sie blieb für
viele Jahre Mitglied der Münchner Oper, an der sie 1898-1912 und
1914-23 im Engagement war, und wo sie 1904 in der Uraufführung der
Oper »Das Vaterunser« von Hugo Röhr (als Rose) mitwirkte
und 1918 die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Theophano«
von Paul Graener kreierte. Gastspiele trugen ihren Ruf, vor allem als
hochdramatische und Wagner-Sopranistin, in alle Welt. Seit 1903 gastierte
sie mehrfach am Opernhaus von Riga, seit 1904 am Theater von Brünn
(Brno), 1903 am Opernhaus von Köln. 1912 hörte man sie am Stadttheater
von Zürich als Brünnhilde im Nibelungenring, 1921 und 1923 als
Isolde, 1923 als Brünnhilde im »Siegfried«. Ihre herausragenden
Wagner-Partien waren die Isolde im »Tristan«, die Eva in den
»Meistersingern« und die Brünnhilde im Nibelungenring.
In den Spielzeiten 1907-09, 1910-12 und nochmals 1924-25 hatte sie große
Erfolge an der New Yorker Metropolitan Oper, an der sie in fünf Spielzeiten
sieben Partien in 56 Vorstellungen übernahm, u.a. die Sieglinde in
der »Walküre« (Amtrittsrolle), die Leonore im »Fidelio«,
die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Elsa im »Lohengrin«,
die Brünnhilde im »Siegfried« und die Santuzza in »Cavalleria
rusticana«. 1914 gastierte sie an der Covent Garden Oper London
als Isolde, als Sieglinde und als Kundry im »Parsifal«. Sie
trat als Gast auch an der Hofoper Berlin, an der Opernhäusern von
Hamburg und Frankfurt a.M. (1911), am Hoftheater von Hannover (1908),
in Karlsruhe (1919), Amsterdam (1919 als Kundry) und Barcelona und 1912
an der Budapester Nationaloper auf. 1923-24 war sie am Stadttheater von
Nürnberg engagiert und gastierte in den folgenden Jahren noch. 1927
nahm sie von der Bühne Abschied und wirkte dann als Pädagogin
in München. In den zwanziger Jahren setzte sie ihre Karriere weiter
fort; 1931 trat sie am Opernhaus von Kopenhagen als Isolde im »Tristan«
auf. Von ihren großen Bühnenpartein sind nachzutragen: die
Catharina Cornaro in der gleichnamigen Oper von Franz Lachner, die Senta
im »Fliegenden Holländer«, die Kassandra in »Orestes«
von F. Weingartner, die Rachel in »La Juive« von Halévy,
die Giulietta in »Hoffmanns Erzählungen«, die Aida und
die Louise in der Oper gleichen Namens von G. Charpentier.
Lit.: L.A. Vogl: »Berta Morena und ihre Kunst« (München,
1919).
Schallplatten: G&T (München, 1907), HMV.
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