Ella von Némethy

Némethy, Ella von, Sopran/Mezzosopran, * 4.4.1895 Satoraljaujhely (Nordost-Ungarn), † 14.6.1961 Budapest; sie erhielt ihre Ausbildung an der Franz Liszt-Musikakademie in Budapest und anschließend in Mailand, und debütierte 1919 an der Nationaloper Budapest als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. 1919 wurde sie Mitglied der Budapester Nationaloper, zu deren prominentesten Künstlern sie für viele Jahre zählte. Sie sang hier ein Repertoire von erstaunlichem Umfang, das vom Mezzosopranfach bis zum hochdramatischen Sopran reichte. Von den vielen Partien, die sie gesungen hat, seien die Carmen, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Leonore im »Fidelio«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Amneris in »Aida« vor allem aber die großen Wagner- Heroinen (Venus, Ortrud, Brünnhilde, Isolde, Kundry) hervorgehoben. Ihre in allen Registern gleichmäßig schön gebildete Stimme besaß eine ungewöhnliche, suggestive Ausdruckskraft. Sie gastierte sehr erfolgreich an der Berliner Staatsoper und an führenden italienischen Opernbühnen, doch war sie auch in Spanien und Südamerika (Teatro Colon Buenos Aires) gastweise zu hören. Einer der Höhepunkte ihrer Karriere war ein Gastspiel an der Mailänder Scala 1937-38, wobei sie als Brünnhilde im Nibelungenring Aufsehen erregte. Sie wurde zum lebenslänglichen Mitglied der Budapester Oper ernannt. Nach ihrem Rücktritt von der Bühne im Jahre 1948 und vom Konzertpodium als Pädagogin in Budapest tätig.

Aufnahmen der Künstlerin wurden auf Hungaroton herausgegeben, darunter Szenen aus »Lohengrin«, in denen sie die Ortrud singt.