Poensgen, Mimi, Sopran, * 1879, † Dezember 30.9.1958 Oberstdorf (Bayern); sie erhielt ihre Ausbildung in Berlin, wo sie auch debütierte. 1907-08 war sie an der Wiener Volksoper im Engagement, 1908-09 am Theater von Troppau (Opava), 1909-13 am Stadttheater von Magdeburg, 1913-14 am Stadttheater von Nürnberg. 1914 kam sie als Nachfolgerin von Alice Guszalewicz an die Oper von Köln, deren Mitglied sie bis 1922 blieb. Für eine Spielzeit war sie 1922-23 nochmals in Nürnberg tätig, ging dann jedoch überwiegend ihrer Gastspieltätigkeit nach. 1926-32 sang sie dann wieder fest engagiert am Nationaltheater Weimar. Dort wirkte sie u.a. 1928 in der Uraufführung der Oper »Ol-Ol« von Alexander Tscherepnin mit. Hatte sie im lyrischen Sopranfach begonnen, so trat sie bald in dramatischen, dann in hochdramatischen Partien auf. So sang sie die Elsa und die Ortrud im »Lohengrin«, die Elisabeth und die Venus im »Tannhäuser«, die Aida, die Tosca, die Selika in Meyerbeers »Africaine«, die Leonore im »Fidelio«, die Martha im »Tiefland« von d'Albert, die Brünnhilde im Nibelungenring, die Kundry im »Parsifal«, die Isolde im »Tristan«, die Titelfiguren in »Elektra« von R. Strauss und in »Die Königin von Saba« von Goldmark und die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Sie entfaltete eine rege Gastspieltätigkeit, u.a. am Hoftheater Hannover (1910), an der Berliner Hofoper (1911), am Opernhaus von Frankfurt a.M. (1916), an der Staatsoper Dresden und am Opernhaus von Leipzig. Nach 1945 wirkte sie als geschätzte Pädagogin in Berlin, dann in Oberstdorf. Sie ist zu Beginn ihrer Karriere auch unter dem Namen Poensgen-Warmbrunn, später als Poensgen-Werhard und als Poensgen-Gutheim aufgetreten.
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