Liesbeth Poolman-Meissner

Poolman-Meissner, Liesbeth, Sopran, * 1887 Rotterdam, † 29.10.1954 Rijswijk (Provinz Südholland); sie wurde durch ihren späteren Ehemann ausgebildet und debütierte 1912 in Rotterdam. 1913-16 war sie an der Königlichen Oper Antwerpen engagiert; hier sang sie u.a. 1914 in der Erstaufführung des »Parsifal« die Partie der Kundry. 1916-19 gehörte sie der holländischen Operngesellschaft des Impresarios Koopman an. Danach trat sie vor allem in Frankreich auf, war aber 1922-23 nochmals an der Oper von Antwerpen tätig. Sie sang in den zwanziger Jahren bei mehreren holländischen Operngesellschaften, gab 1922 sehr erfolgreiche Konzerte in Köln und sang 1929 in der konzertanten holländischen Erstaufführung der Oper »Islandsaga« von G. Vollerthun in Amsterdam die Partie der Thordis. Den Höhepunkt ihrer Laufbahn bezeichnete ein großes Gastspiel mit der holländischen Operngesellschaft Co-operatie aus Den Haag 1926 an der Grand Opéra Paris. Dabei sang sie die Leonore im »Fidelio«, die Ortrud im »Lohengrin«, die Isolde im »Tristan«, die Brünnhilde in der »Walküre« und die Titelrolle in der Oper »Béatrice« von Guillaume Landre. 1930 gastierte sie nochmals in Paris als Isolde zusammen mit dem berühmten holländischen Tenor Jacques Urlus als Titelhelden im »Tristan«. 1927 war sie an der Oper von Monte Carlo als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint- Saëns und als Brünnhilde in der »Walküre« zu Gast.

Schallplatten der bedeutenden Sängerin sind nicht bekannt.