Rüsche-Endorf, Cäcilie, Sopran, * 8.4.1873 Dortmund,
13.3.1939 Leipzig; sie studierte am Konservatorium von Köln und
bei Alberto Selva in Mailand und debütierte 1894 am Stadttheater
von Zürich als Agathe im »Freischütz«. 1896-1902
Mitglied des Opernhauses von Köln, wo sie 1902 in der Uraufführung
der Oper »Die Pompadour« von Emanuel Moor mitwirkte. 1898
heiratete sie den Opernsänger Hermann Endorf. 1904-05 war sie am
Stadttheater Elberfeld engagiert, 1905-10 am Opernhaus von Hannover. 1910
wurde die Künstlerin als erste hochdramatische Sopranistin an das
Opernhaus von Leipzig verpflichtet, dem sie bis 1915 angehörte. Hier
sang sie 1914 in der Premiere des »Parsifal« die Kundry als
Partnerin von Jacques Urlus. Im gleichen Jahr sang sie an der Londoner
Covent Garden Oper wieder die Kundry im »Parsifal«. Bei den
Bayreuther Festspielen der Jahre 1906-09 wirkte sie als Gutrune in der
»Götterdämmerung« mit. Gastspiele an der Hofoper
Berlin (1907-09), an der Münchner Hofoper (1910-18), in Amsterdam,
Rotterdam (1910), am Théâtre de la Monnaie Brüssel (1913,
1914), am Deutschen Theater Prag (1911), am Stadttheater von Zürich
und an der Hofoper von Dresden (1911). 1908 und 1911-14 gastierte sie
an der Covent Garden Oper London als Wagner-Sopranistin. Sie lebte später
als Pädagogin in Leipzig. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind zu
nennen: die Elsa im »Lohengrin«, die Eva in den »Meistersingern«,
die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Desdemona in Verdis
»Othello«, die Pamina in der »Zauberflöte«,
die Marguerite im »Faust« von Gounod und die Titelrollen in
Goldmarks »Königin von Saba« wie in »Euryanthe«
von Weber.
Schallplatten: G & T, Odeon, Favorit.
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