Sofie Sedlmair |
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Sedlmair, Sofie, Sopran, * 25.1.1857 Hannover, 14.10.1939 Hannover; sie begann ihre Karriere als Operettensängerin 1878 unter dem Namen Sophie Offeney am Carolatheater in Leipzig. 1879-80 war sie in Mainz engagiert, 1880-85 am Residenztheater in Dresden, 1886-87 am Deutschen Theater in Amsterdam. 1887 kam sie an das Thalia-Theater in New York, kehrte aber dann nach Deutschland zurück und wirkte - immer noch als Operettensängerin - 1882-92 am Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater in Berlin. Nach erneuten Studien bei Schmidt in Wien erfolgte 1893 ihr Debüt auf der Opernbühne als Leonore im »Fidelio« am Stadttheater von Danzig. Es folgten Gastspiele am Opernhaus von Leipzig und an der Berliner Kroll-Oper. Sie sang 1895-96 am Opernhaus von Breslau und wurde dann an die Wiener Hofoper berufen, wo sie 1896 als Antrittsrolle die Pamina in der »Zauberflöte« sang. Bis 1907 war sie dort als Nachfolgerin von Amalie Materna eine gefeierte hochdramatische Sopranistin. Sie gastierte an der Hofoper von St. Petersburg (als Brünnhilde und als Elsa), an der Nationaloper von Budapest (1896 in einem Wagner-Zyklus und als Leonore im »Fidelio«, wobei die Aufführungen in ungarischer Sprache stattfanden) und an der Covent Garden Oper London, an der sie 1897 bei den Festlichkeiten zum Diamant Jubilee von Königin Victoria als Isolde und als Brünnhilde auftrat. 1895 hörte man sie in Bremen in dem biblischen Musikdrama »Christus« von A. Rubinstein. Aus ihrem Bühnenrepertoire sind ergänzend die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Sandrina in »La finta giardiniera« von Mozart, die Rachel in »La Juive« von Halévy, die Selika in Meyerbeers »Africaine«, die Senta im »Fliegenden Holländer« und die Elisabeth im »Tannhäuser« zu nennen. Sie war dazu eine bekannte Konzert- und Oratoriensolistin. Sie ist auch unter den Namen Sedlmair-Offeney und Sedlmair-Rüdinger aufgetreten. Nach Abschluß ihrer Karriere lebte sie als Pädagogin in Hannover. - Ihre voluminöse, dunkel timbrierte Sopranstimme wurde im dramatischen, namentlich im Wagner-Repertoire, bewundert. Andere Schreibweise ihres Namens und Vornamens: "Sophie", "Sedlmayr" und "Sedlmayer". Die Schallplatten der Künstlerin sind sehr selten; es existieren 13 Titel auf G & T (Wien, 1903-04), einige auf Zonophone (Wien, 1902, darunter ein Duett mit Leo Slezak), auch auf Beka (um 1906), drei auf der Marke Janus (Parsifal).
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