Ucko-Hüsgen, Paula, Sopran, * 22.10.1879 Stuttgart, 14.10.1932
Berlin; sie war die Tochter des Tenors und Theaterdirektos Louis Ucko
(1838-97). Sie war Schülerin von Adolf Göttmann in Berlin und
debütierte 1904 am Stadttheater von Aachen als Gräfin in »Figaros
Hochzeit«. 1905 wurde sie an das Hoftheater von Weimar verpflichtet,
dessen Mitglied sie bis 1911 blieb. 1911 wurde sie an das Hoftheater (das
nachmalige Staatstheater) von Schwerin berufen, wo ihre Karriere den Höhepunkt
erreichte. Bis zu ihrem Abschied von der Bühne 1930 als Marschallin
im »Rosenkavalier« wirkte sie als gefeierte erste Sopranistin
an diesem Haus, dessen Publikum die Künstlerin besonders verehrte.
Seit 1906 gastierte sie regelmäßig am Opernhaus von Leipzig,
1906 am Theater von Brünn (Brno), ebenfalls 1906 am Hoftheater von
Hannover. 1907 bewunderte man an der Berliner Hofoper ihre Leonore im
»Fidelio«. 1910 an der Hofoper München, 1910 auch an
der Hofoper Dresden und 1919 am Stadttheater von Basel zu Gast. 1926 sang
sie in Schwerin in der Uraufführung der Oper »Sturmvögel«
von G. Schjelderup die Partie der Karin. Sie beherrschte ein sehr umfangreiches
Repertoire für die Bühne, aus dem die Donna Anna im »Don
Giovanni«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die
Irene im »Rienzi« von Wagner, die Senta im »Fliegenden
Holländer«, die Elisabeth wie die Venus im »Tannhäuser«,
die Sieglinde wie die Brünnhilde im Nibelungenring, die Isolde im
»Tristan«, die Martha in »Tiefland« von E. d'Albert,
die Titelfigur in »Salome« von R. Strauss, die Kaiserin in
dessen »Frau ohne Schatten«, die Aida und die Tosca genannt
seien. Paula Ucko-Hüsgen, die mit dem Dirigenten Max Hüsgen
verheiratet war, war nicht zuletzt eine hoch geschätzte Konzert-
und Liedersängerin.
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