Weed, Marion, Sopran, * 1870 Rochester (New York), 23.6.1947 New
York; sie trat in ihrer amerikanischen Heimat zuerst als Kirchensängerin
in Erscheinung, wandte sich dann aber einem intensiven Gesangstudium zu.
Sie wurde in Berlin Schülerin der berühmten Lilli Lehmann und
begann ihre Bühnenkarriere 1896 am Opernhaus von Köln, dem sie
zwei Jahre lang angehörte. Bereits 1896 wirkte sie bei den Festspielen
von Bayreuth mit und sang dort die Freia im »Rheingold«. 1898
wechselte sie an das Stadttheater (Opernhaus) von Hamburg, an dem sie
bis 1903 als Interpretin der großen Wagner-Rollen ihres Stimmfachs
sehr erfolgreich war. Sie sang hier die Senta im »Fliegenden Holländer«,
die Elisabeth im »Tannhäuser«, die Brünnhilde in
der »Walküre«, aber auch die Aida, die Leonore im »Fidelio«
und die Leonore im »Troubadour«. 1899 wirkte sie in der Hamburger
Premiere der Oper »Kirke« von August Bungert mit. 1903 kam
sie an die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Brünnhilde
in der »Walküre«); hier sang sie in den folgenden Jahren
bis 1908 die Kundry im »Parsifal«, die Isolde in »Tristan
und Isolde« und die Venus im »Tannhäuser«, die
Mutter in »Hänsel und Gretel« und den Orlowsky in der
»Fledermaus«, insgesamt (in deren New Yorker Haus) in fünf
Spielzeiten 17 Partien in 70 Vorstellungen. 1910 gastierte sie nochmals
an der Hamburger Oper als Isolde; sie war zu dieser Zeit auch am Hoftheater
von Hannover zu hören. Nach Beendigung ihrer Bühnenkarriere
widmete sie sich der Gesangpädagogik und wirkte lange an der Eastman
School of Music in Rochester. Zuletzt lebte sie in New York.
Schallplatten ihrer Stimme scheinen nicht vorhanden zu sein.
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