Kirsten Flagstad

 

Liebestod Rec.:

09.Mar.1935 Dir. Bodanzky, Artur (Metropolitan Opera Orchestra) CD: WestHill Radio Archives WHRA-6001

09.Oct.1935 Dir.Lange, Hans (Orchestral accompaniment) CD: Nimbus NI 7847, Preiser 89984, MM 30283

18.May 1936 Dir. Reiner, Fritz (London Philharmonic Orchestra) CD: Naxos Historical 8.110068-70

11.Jun.1936 Dir. Reiner, Fritz (London Philharmonic Orchestra) CD: The Radio Years RY 39.41

02.Jan.1937 Dir. Bodanzky, Artur (Metropolitan Opera Orchestra) CD: Fourties FTO 304.6

18.Jun.1937 Dir. Beecham, Thomas (London Philharmonic Orchestra) CD: Archipel ARPCD 0021

11.Nov.1939 Dir. McArthur, Edwin (San Francisco Opera Orchestra) CD: RCA GD 8714

25.Feb.1940 Dir. McArthur, Edwin (NBC Symphony Orchestra) CD: SIMAX PSC 1822

23.Mar.1940 Dir. Leinsdorf, Erich (Metropolitan Opera Orchestra) CD: Music & Arts MACD.647, Guild Historical, GHCD 2266/67/68

08.Feb.1941 Dir. Leinsdorf, Erich (Metropolitan Opera Orchestra) CD: Gebhardt JGCD 008-3

26.Feb.1947 Dir. de Sabata, Victor (Orchestra of the Teatro alla Scala di Milano) CD: Legendary Recordings LRCD 1025, Minerva MN-A54

01.Apr.1948 Dir. Dobrowen, Issay (Philharmonia Orchestra) CD: EMI CDH 7 63030-2

20.Aug.1948 Dir. Kleiber, Erich (Colón Theatre Orchestra) CD: MYTO 993.H031

24.Oct.1948 Dir. Krauss, Clemens (Havana Philharmonic Orchestra) CD: Eklipse EKR CD 15

09.Oct.1949 Dir. Merola, Gaetano (San Francisco Opera Orchestra) CD: Gebhardt JGCD 0019-1

09. May 1952 Dir. Sebastian, Georges (Orchester der Städtischen Oper Berlin) CD: Urania URN 22.241, Melodram 26514

23.Jun.1952 Dir. Furtwängler, Wilhelm (Philharmonia Orchestra) CD: EMI CDS 747 322 8

05.Nov. 1952 Dir. Sebastian, Georges (RIAS-Sinfonie Orchester) CD: Melodram 26514

21.Dec.1952 Dir. Beecham, Thomas (Royal Philharmonic Orchestra) CD: Eklipse EKR CD 24

13.Jun.1953 Dir. Gruener-Hegge, Odd (Oslo Philharmonic Orchestra) CD: Eklipse EKR CD 15

14.Oct.1953 Sargent, Sir Malcolm (BBC Symphony Orchestra) CD: Memories HR 4456-4457

12.Dec.1953 Kielland, Olav (Filharmonisk Selskaps Orchestra) LP: Orpheum 8404

20./22.Mar.1955 Dir. McArthur, Edwin (The Symphonie of the Air) CD: Music & Arts CD-263

 

Flagstad, Kirsten, Sopran, * 12.7.1895 Hamar (Norwegen), † 8.12.1962 Oslo; sie war die Tochter des norwegischen Dirigenten Michael Flagstad (1869-1930) und der Pianistin Marie Flagstad-Johnsrud. Sie wurde durch die Pädagogin Ellen Schytte-Jacobsen in Oslo ausgebildet. Sie debütierte 1913 in Oslo als Nuri in »Tiefland« von d'Albert. Nach weiterem Studium bei Albert Westwang in Oslo und Gillis Bratt in Stockholm kam sie 1917 als Soubrette an das Mayol Theater in Oslo, wo sie hauptsächlich in Operetten sang. 1921 unternahm sie eine Frankreich- Tournee, die keine besonderen Erfolge brachte. 1928-32 war sie am Stadttheater von Göteborg engagiert. 1932 gastierte sie in Berlin als Isolde, trug sich aber mit dem Gedanken, ihre Karriere aufzugeben. 1933 trat sie bei den Bayreuther Festspielen in kleinen Wagner-Partien (Ortlinde und 3. Norn im Nibelungenring) auf, hatte dann dort aber 1934 als Sieglinde in der »Walküre« und als Gutrune in der »Götterdämmerung« ihre ersten großen Erfolge. Darauf wurde sie an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, wo sie am 2.2.1935 ein sensationelles Debüt als Sieglinde hatte. Dieser Erfolg wiederholte sich einige Tage später, als sie die Partie der Isolde im »Tristan« (mit Lauritz Melchior als Partner) vortrug. Mit einem Schlag galt sie als die bedeutendste Wagner-Interpretin ihrer Generation. In ihrer ersten New Yorker Saison sang sie die Partien der Brünnhilde und der Kundry, die bis dahin nicht in ihrem Repertoire enthalten waren. (Die Metropolitan Oper zahlte ihr eine Höchstgage von 1000 Dollar pro Abend, eine für damalige Verhältnisse riesige Summe). An der Metropolitan Oper eilte sie bis 1941 von Triumph zu Triumph. 1936 gastierte sie an der Londoner Covent Garden Oper und an der Staatsoper von Wien. Man feierte sie an den Opernhäusern von Chicago (1937), San Francisco (1935-40 und nach dem Zweiten Weltkrieg nochmals 1949-50) und am Teatro Colón von Buenos Aires. 1941-45 lebte sie während des Zweiten Weltkrieges zurückgezogen in ihrer norwegischen Heimat; sie trat nur während einer Spielzeit als Gast am Opernhaus von Zürich auf. Sie hatte 1930 (nach einer ersten Ehe mit Sigurd Hall) den Norweger Henry Johansen geheiratet. Dieser kollaborierte während der deutschen Besetzung Norwegens mit der Besatzungsmacht und starb 1946 im Gefängnis. Durch diese Vorgänge geriet die große Sängerin nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Schwierigkeiten und wurde in ihrer Karriere behindert, indem man auch gegen sie den Vorwurf der Kollaboration erhob. 1947-48 unternahm sie dann aber wieder eine überaus erfolgreiche Nordamerika-Tournee; 1948-51 sang sie hauptsächlich an der Londoner Covent Garden Oper, 1948 Gastspiel an der Grand Opéra Paris als Isolde, 1950 an der Mailänder Scala als Isolde. Seit 1950 hatte sie dann wieder eine große Karriere an der Metropolitan Oper, jetzt als Isolde, Brünnhilde und Fidelio. Einen letzten großen Erfolg hatte sie an der Metropolitan Oper, als sie sich dort am 1.4.1952 in der Rolle der Alceste in der gleichnamigen Oper von Gluck vom New Yorker Publikum verabschiedete. An diesem Haus hatte sie in neun Spielzeiten elf große Partien in 191 Vorstellungen gesungen. 1949-50 bewunderte man sie bei den Festspielen von Salzburg als Leonore im »Fidelio«, 1951 am Londoner Mermaid Theatre als Dido in »Dido und Aeneas« von Purcell. 1950 sang sie in London den Solopart in der Uraufführung der »Letzten Lieder« von Richard Strauss. 1955 nahm sie von der Bühne Abschied; 1957 gab sie nochmals in London ein Konzert, bei dem sie im norwegischen Kostüm Lieder von Edvard Grieg vortrug. In den Jahren 1948-51 brachte sie an der Covent Garden Oper wieder ihre großen Wagner-Partien zum Vortrag, einschließlich der Isolde und der Kundry; am 30.6.1951 verabschiedete sie sich von ihrem Londoner Publikum in der Partie der Isolde. 1958-60 war sie Direktorin des Opernhauses von Oslo. Ihre jüngere Schwester Karen-Marie Flagstad (1904-92) war unter dem Künstlernamen Marie Cerhal eine erfolgreiche Konzert- und Opernsopranistin. Kirsten Flagstad gab ihre Selbstbiographie unter dem Titel »The Flagstad Manuscript« (London, 1952) heraus.

Eine der schönsten Stimmen des 20. Jahrhunderts, in der sich eine dunkle, satte Klangfülle mit einer aristokratischen Größe des künstlerischen Ausdrucks und unfehlbarer Gesangstechnik verband.

Schallplatten: erste akustische Aufnahmen auf Odeon; elektrische auf HMV (vollständiger »Tristan« unter Furtwängler sowie »Dido and Aeneas«), RCA (Wagner-Szenen, norwegische Lieder) und Decca (vollständige Opern »Rheingold«, »Die Walküre«, »Götterdämmerung«, »Alceste«, Wesendonck-Lieder von R. Wagner, Lieder norwegischer Komponisten); auf Bruno Walter Society als Brünnhilde im vollständigen »Ring des Nibelungen«, auf Accord als Leonore im »Fidelio« (Aufnahme aus der Metropolitan Oper von 1941), auf Fonit Cetra als Brünnhilde in der »Walküre« (Scala, 1950), auf Melodram als Isolde im »Tristan« (Covent Garden Oper, 1937), auf Cetra »Vier letzte Lieder« von Richard Strauss, auf EMI Leonore im »Fidelio«, Salzburg 1950. Mit Sicherheit existieren weitere Mitschnitte von Opernaufführungen.

Lit.: »The Flagstad Manuscript« (London, 1952); E. McArthur: »Flagstad. A Personal Memoir« (New York, 1965); A. Rein: »Kirsten Flagstad« (Oslo, 1968); H. Vogt: »Flagstad« (London, 1987).

"Flagstad singt, vor allem in der tiefen und mittleren Lage, mit großer Wärme und spürbar engagiert, ist aber im ersten Akt nicht so furios und stürmisch wie Mödl unter Karajan (Bayreuth, live 1952) oder Helena Braun (Knappertsbusch, München live 1950). Die Norwegerin ist keine agierende Isolde und aus diesem Grunde ausdrucksvoller im zweiten und dritten Akt, wo sie Wirkung allein mit ihren reichen Mitteln machen kann. (...) Immer aber überwältigt sie - und da muß man kein Material-Fetischist sein - den Hörer den Reichtum des Klangs; und es ist durchaus nicht falsch zu sagen, daß ihre Stimme beim Altern nicht nur älter geworden ist, sondern auch reifer und üppiger." (Jürgen Kesting, 1993 S. 269-71)

 

GALLERY
as Isolde
as Isolde (Collection G&K)
as Isolde
as Isolde
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as Isolde MET
as Isolde with Lorenz Paris 1948
as Brünnhilde with Hotter Covent Garden London 1948
as Brünnhilde MET 1940
as Brünnhilde MET 1940 (Collection G&K)
as Brünnhilde MET 1939
as Brünnhilde MET 1939
as Brünnhilde Film
as Brünnhilde "Götterd."
as Elsa
as Elsa (or Desdemona?) (Collection G&K)
as Elisabeth Göteborg 1934
as Elisabeth Göteborg 1934
as Sieglinde MET Debut 1935
as Sieglinde MET Debut 1935 (Collection G&K)
as Kundry London 1951
as Fidelio
as Fidelio
as Rosalinde
as Marguerite
as Nuri "Tiefland" Opera Debut 12.Dec.1913
as Aida Göteborg 1930
as Dido Covent Garden London 1951
as Alceste (Collection G&K)
as Isolde Backstage with Bing (last performance)
knit at her Wardrobe Tristan Backstage
with Melchior and Branzell Tristan Backstage
with Furtwängler Tristan recording London 1952
Portrait
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Portrait (Collection G&K)
Portrait
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Portrait
Portrait (Collection G&K)