Marta Fuchs

Liebestod Rec.:

Jan.1938 Dir. Seidler-Winkler, Bruno (Orchester der Staatsoper Berlin) LP: Preiser LV 44


Fuchs, Marta, Alt/Sopran, * 1.1.1898 Stuttgart, † 22.9.1974 Stuttgart; sie begann ihre Ausbildung an der Musikhochschule von Stuttgart und vollendete sie in München und Mailand. 1923 begann sie ihre Karriere als Konzert-Altistin. Nach fünfjähriger Konzerttätigkeit debütierte sie 1928, immer noch als Altistin, am Stadttheater von Aachen. Hier trat sie u.a. als Orpheus von Gluck, als Azucena im »Troubadour« und als Carmen auf. Sie sang dann ab 1930 an der Staatsoper von Dresden, wo sich ihre Stimme zum hochdramatischen Sopran wandelte, doch behielt sie Teile ihres Alt-Repertoires bei. An der Dresdner Oper übernahm sie in der Uraufführung der Oper »Der Günstling« von Rudolf Wagner-Régeny am 20.2.1935 die Partie der Maria Tudor. Bereits 1932 sang sie in Dresden in der Uraufführung der Oper »Mister Wu« von E. d'Albert (nach dessen Tod vollendet durch Leo Blech), 1933 in der von Mark Lothars »Münchhausen«, 1936 in »Der verlorene Sohn« von Robert Heger, 1939 an der Berliner Staatsoper in »Die Bürger von Calais« von R. Wagner-Régeny, 1940 am gleichen Haus in einer weiteren Uraufführung, der von »Andreas Wolfius« von Fried Walter, 1943 in der von Othmar Schoecks »Das Schloß Dürande«. 1929 trat sie bei den Festspielen von Salzburg als Annina im »Rosenkavalier« auf, 1931 gastierte sie sehr erfolgreich am Deutschen Opernhaus Berlin als Octavian im »Rosenkavalier«. Seit 1935 war sie neben ihrem Engagement in Dresden gleichzeitig Mitglied der Berliner Staatsoper. Sie wurde bald eine der bedeutendsten Wagner-Sopranistinnen ihrer Generation. 1933 bis 1942 stand sie im Mittelpunkt der Festspiele von Bayreuth, wo man sie als Isolde (1938), als Kundry (1933-37), vor allem aber als Brünnhilde (1938-42) feierte. 1933 und 1935-38 wirkte sie in Amsterdam in Wagner-Aufführungen mit; 1938 sang sie am Théâtre des Champs-Élysées in Paris die Isolde. 1936 gastierte sie mit dem Ensemble der Dresdner Staatsoper an der Covent Garden Oper in London als Donna Anna im »Don Giovanni«, als Marschallin im »Rosenkavalier« und als Ariadne in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, 1942 mit dem gleichen Ensemble beim Maggio musicale Florenz als Leonore im »Fidelio«. 1941 Gastspiel an der Oper von Rom als Leonore im »Fidelio«. 1942 hatte sie große Erfolge an der Wiener Staatsoper, an der sie bis 1944 oft zu Gast war. Seit 1945 lebte die Künstlerin in Stuttgart, wo sie bis 1952 als Gast an der dortigen Staatsoper zu hören war, u.a. als Ortrud im »Lohengrin« und 1951 in der deutschen Erstaufführung von »The Rake's Progress« von Strawinsky als Türkenbaba. 1949 trat sie in Dresden nochmals in einen Liederabend auf. Aus ihrem sehr umfangreichen Repertoire für die Bühne sind noch zu nennen: die Cornelia in »Giulio Cesare« von Händel, die Alceste wie der Orpheus in den gleichnamigen Opern von Gluck, die Klytämnestra in dessen »Iphigenie in Aulis« und die Iphigenie in »Iphigenie auf Tauris« von Gluck, der Cherubino in »Figaros Hochzeit«, die Zerline im »Don Giovanni«, der Adriano in Wagners »Rienzi«, die Senta im »Fliegenden Holländer«, die Elisabeth wie die Venus im »Tannhäuser«, die Elsa im »Lohengrin«, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Titelrolle in dessen »Arabella« wie die Maria in »Der Friedenstag«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Amneris in »Aida«, die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns, die Mona Lisa in der Oper gleichen Namens von Max von Schillings und die Küsterin in »Jenufa« von Janácek. 1954 mußte sie wegen eines Halsleidens ihre Karriere endgültig aufgeben. Sie lebte seitdem ganz zurückgezogen in Stuttgart. - Voluminöse, dunkel getönte Stimme, deren Ausdrucksintensität namentlich im Wagnergesang unvergeßliche Leistungen erzielte, dazu auf der Bühne durch ihre eminente Darstellungskunst ausgezeichnet.

Schallplatten: Auf Telefunken (Duette aus »Arabella« mit Elsa Wieber und Paul Schöffler), HMV (vollständige »Walküre«, Lieder für die Hugo Wolf Society), Urania (vollständige Oper »Der Corregidor« von Hugo Wolf; Duette von A. Dvorák mit Margarethe Klose, 1951) und DGG zu hören. Auf Acanta erschien der Schlußgesang der Brünnhilde aus der »Götterdämmerung«, auf Jecklin Disco Mitschnitt einer Rundfunksendung von O. Schoecks »Das Schloß Dürande« von 1941, auf Preiser »Götterdämmerung« aus Bayreuth von 1942.

 

GALLERY
as Isolde (Collection G&K)
as Isolde Bayreuth 1938 (by courtesy of Peter Giljum)
as Isolde Bayreuth 1938 (by courtesy of Hanny Kopetz)
as Isolde Bayreuth 1938
as Isolde Bayreuth 1938
as Brünnhilde "Walküre" Bayreuth 1942 (Collection G&K)
as Brünnhilde "Walküre"
as Brünnhilde "Götterd." Bayreuth 1942 (Collection G&K)
as Brünnhilde "Götterd." Bayreuth 1942
as Brünnhilde "Götterd." Paris
as Brünnhilde "Götterd." Paris (by courtesy of Peter Giljum)
as Kundry Bayreuth 1933(Collection G&K)
as Kundry Bayreuth 1933
as Kundry Bayreuth 1934 (Collection G&K)
as Kundry Bayreuth 1934 (by courtesy of Charles B. Mintzer)
as Kundry Bayreuth 1934
as Kundry Bayreuth 1934
as Kundry Bayreuth 1934
as Kundry Bayreuth 1934 (Collection G&K)
as Ortrud with Roth Stuttgart 1948
as Senta
as Fidelio Berlin
as Lady Macbeth Dresden 1938
as Carmen (by courtesy of Andrea Suhm)
as Iphigenie Dresden (Collection G&K)
as Quenn with Klose "Die Königin" Berlin 1940
as Octavian Berlin
at opera "Andreas Wolfius" from Franz Walter Berlin dec.1940
with Lorenz und Bockelmann Bayreuth
Portrait with Lorenz Bayreuth 1939
Portrait
Portrait
Portrait
Portrait Bayreuth
Portrait Bayreuth
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