Johanna Gadski

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Liebestod Rec.:

17.Mar.1907 Dir. ? (Victor Orchestra) CD: Marston 52002-2

23.Oct.1913 Dir. ? (Victor Orchestra) CD: Marston 53015-2

16.Jun.1915 Dir. ? (Victor Orchestra) CD: Marston 53015-2

 

Gadski, Johanna, Sopran, * 15.6.1872 Anklam (Pommern) † 22.2.1932 Berlin (nach einem Autounfall); Schülerin von Frau Schroeder-Chaloupka in Stettin. Sie debütierte mit 17 Jahren 1889 an der Berliner Kroll-Oper als Agathe im »Freischütz«. Weitere Engagements: 1889-90 am Stadttheater von Stettin, 1890-91 am Stadttheater von Mainz, 1891-92 abermals in Stettin, 1892-93 an der Kroll-Oper Berlin, 1893-95 am Stadttheater von Bremen. Nach einer Konzert-Tournee durch Holland (1894) bereiste sie 1895-97 mit der Damrosch Opera Company Nordamerika. Dabei sang sie als erste Partie in den USA die Elsa im »Lohengrin«. Im Rahmen dieser Tournee übernahm sie 1896 in Boston in der Uraufführung der Oper »The Scarlet Letter« von Walter Damrosch die Partie der Hester Prynne. 1899 sang sie bei den Festspielen von Bayreuth die Eva in den »Meistersingern«; 1897 und 1908 gastierte sie an der Berliner Hofoper. 1899 bewunderte man sie an der Londoner Covent Garden Oper (Debüt als Elisabeth im »Tannhäuser«). Sie sang am 28.12.1899 mit dem Ensemble der Metropolitan Oper New York auf deren Tournee in Philadelphia die Elisabeth im »Tannhäuser« und debütierte am 9.1.1900 an deren New Yorker Haus als Senta im »Fliegenden Holländer«. Hier eilte sie von Erfolg zu Erfolg und wurde bis 1917 als große Primadonna, vor allem als Wagnersängerin, gefeiert. Sie sang neben den Wagner-Heroinen in insgesamt 455 Vorstellungen (davon 296 im New Yorker Haus der Oper) auch die Aida, die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Valentine in den »Hugenotten«, die Santuzza, die Amelia im »Maskenball« von Verdi, die Tosca, die Leonore im »Troubadour«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Pamina, die Agathe im »Freischütz« und die Micaela in »Carmen«. Sie wirkte in den dortigen Premieren der Opern »Der Wald« von Mrs. Ethel Smith (1903), »Lobetanz« von Ludwig Thuille (1911) und »Versiegelt« von Leo Blech (1912) mit. 1909 war sie dort die Euridice im »Orpheus« von Gluck als Partnerin von Louise Homer. Insgesamt hat sie an der Metropolitan Oper 25 verschiedene Partien vorgetragen. 1905 und 1906 stand sie im Mittelpunkt der Münchner Opernfestspiele; bei den Salzburger Mozart-Festen der Jahre 1906 und 1910 sang sie die Donna Elvira im »Don Giovanni« bzw. die Pamina in der »Zauberflöte«. 1917 mußte die Künstlerin, die mit dem Leutnant Hans Tauscher verheiratet war, die USA nach der Kriegserklärung an Deutschland verlassen. Ihr Ehemann wurde sogar (grundlos) der Spionage für Deutschland bezichtigt. Sie war jedoch beim New Yorker Opernpublikum sehr beliebt; man verabschiedete sich von ihr in einer eigens arrangierten Vorstellung des »Tristan« am 13.4.1917, in der sie die Isolde sang. Sie lebte nach dem Ersten Weltkrieg in Berlin und gab Gastspiele und Konzerte. 1928 stellte sie eine Operntruppe, die German Opera Company, zusammen, mit der sie zwei Jahre lang (1929-31) eine Tournee durch Nordamerika unternahm und hauptsächlich Opern von R. Wagner zur Aufführung brachte. Dabei sang sie, inzwischen 56 Jahre alt, Partien wie die Isolde, die Brünnhilde, die Donna Elvira und die Martha in »Tiefland« von E. d'Albert. Ihre Tochter Charlotte Gadski war in Berlin als Konzertsängerin und als Pädagogin tätig und betreute namentlich amerikanische Sänger, darunter Polyna Stoska. - Johanna Gadski besaß eine hervorragend schön gebildete Sopranstimme, deren mitreißende Dramatik des Vortrages besonders im Wagner-Repertoire zur Geltung kam, aber auch im lyrischen Fach Bedeutende leistete. Sie war in der Lage, die Vorzüge des klassischen Belcanto in ihre Wagner-Interpretationen einzubeziehen. Dazu große Schauspielerin.

Ihre Schallplattenaufnahmen erschienen 1903-17 auf der Marke Victor in den USA. Hinzu kommen einige Mapleson-Zylinder.

Lit: W. Ridley & L. Migliorini: Johanna Gadski (in »Record Collector«, 1957, 1959-60).

"(...) Der Klang von Gadskis Stimme nach den aufnahmen der typisch deutschen Soprane wie Balsam. Er ist voll, weich und leuchtend; die Technik zeugt von vorzüglicher Schulung. (...) Über ihre Isolde hat Henderson [H., William James, New Yorker Kritiker] nicht nur reserviert, sondern geradezu feindlich geschrieben: Die Aufnahmen von ‚Dein Werk' und des Liebestod haften vielleicht nicht in der Erinnerung wie die Platten Fremstads oder Leiders, sind aber stimmlich und stimmdarstellerisch untadelig; (...). Gadsky war eine der besten Wagner-Sängerinnen der Epoche, überragend offenbar als Brünnhilde, gut als Isolde und sehr gut in den Zwischenfachpartien. Sie beherrschte sowohl die verzierten als auch die dramatischen Partien Verdis, dazu die etliche Mozart-Partien, die sie, anders als die typisch deutschen Soprane, sinnlich und mit bedeutender Ausdruckskraft sang." (Jürgen Kesting, 1993, S. 249-50)

 

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as Isolde (Collection G&K)
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as Isolde (by courtesy of Andrea Suhm)
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Rehersal
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