Pelagie Greeff-Andriessen |
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Liebestod Rec.: August/October 1903 (Piano accompaniment, matrix 84 Hp, Gram 043008) Frankfurt am Main CD: Gebhardt: 100 Jahre Bayreuth auf Schallplatte JGCD 0062 |
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Greeff-Andriessen, Pelagie, Sopran, * 20.6.1860 Wien, 17.12.1935 Frankfurt a.M. Ihr Vater war der Buchhändler Ferdinand Andriessen, ihre Mutter, Marie Andriessen-von Lingke, war Gesangsprofessorin am Wiener Konservatorium. Pelagie Andriessen wurde zunächst Operettensängerin am Wiener Carl- Theater (Debüt als Anna in »Flotte Bursche« von F. von Suppé), dann am Gärtnerplatztheater in München, in Nürnberg, Köln und Dresden. Sie entschloß sich aber zur Karriere einer Opernsängerin, versuchte ein Engagement als Altistin an der Berliner Hofoper zu bekommen, wurde aber als talentlos entlassen. 1882-83 nahm sie dann an der Europa-Tournee von Angelos Neumanns wanderndem Wagner-Theater teil. 1884 wurde sie an das Opernhaus von Leipzig verpflichtet, an dem sie als Antrittsrolle die Aida sang. Sie studierte in Leipzig nochmals bei Elisabeth Dreyschock und wurde dann eine der bedeutendsten dramatischen Sopranistinnen innerhalb ihrer künstlerischen Generation in Deutschland. 1890 nahm sie in Leipzig an der Uraufführung der Oper »Die Almohaden« von Johann Joseph Abert teil. Sie blieb bis 1890 in Leipzig und gastierte während dieser Zeit an den Hofopern von Wien und Berlin und an der Covent Garden Oper London. Dort sang sie 1892 im »Rheingold« und in der »Walküre« und hatte seitdem an diesem Haus große Erfolge in ihren Wagner-Partien. Bei der Mozart-Zentenarfeier 1891 in Salzburg sang sie die Gräfin in »Figaros Hochzeit«. 1886 bewunderte man bei den Festspielen von Bayreuth ihre Brangäne im »Tristan«, die als ihre besondere Glanzrolle galt. Sie gastierte 1890 am Deutschen Theater Rotterdam, 1899-90 am Hoftheater von Stuttgart, 1901 am Hoftheater von Karlsruhe, 1901 am Hoftheater von Wiesbaden, 1891 und 1897 an der Münchner Hofoper, an den Hoftheatern von Mannheim, Kassel und Weimar sowie am Theater des Westens in Berlin. 1890-93 war sie am Opernhaus von Köln, 1893-1907 am Opernhaus von Frankfurt a.M. engagiert. In Frankfurt war sie sehr beliebt und trat dort noch bis 1922 gastweise auf. Am 12.11.1902 wirkte sie in Frankfurt in der Uraufführung der Märchenoper »Dornröschen« von Humperdinck mit; am 15.2.1902 sang sie am Opernhaus von Leipzig in der Uraufführung von »Orestes« von Felix Weingartner. Zu ihren großen Partien zählten neben den Wagner-Heroinen die Aida, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer, die Selika in Meyerbeers »Africaine« und die Armida in der Oper gleichen Namens von Gluck. Sie sang auch die Frau Fluth in den »Lustigen Weibern von Windsor« von Nicolai, die Irene in »Rienzi« von R. Wagner, die Senta im »Fliegenden Holländer«, die Gutrune in der »Götterdämmerung«, die Norma, die Rachel in »La Juive« von Halévy, die Titelrolle in der »Königin von Saba« von Goldmark, die Leonore im »Fidelio«, die Milada in »Dalibor« von Smetana und die Fioretta in »I Medici« von Leoncavallo. - Voluminöse, hochdramatische Sopranstimme, besonders im Wagnergesang ausgezeichnet. In erster Ehe war sie mit dem Leutnant von Sthamer verheiratet, der in einem Duell umkam, in zweiter mit dem Architekten Walter Ende und in dritter mit dem Bassisten Paul Greeff (1854-1923). Schallplatten: Bereits Berliner Records (Frankfurt a.M., 1900-1901), dann Aufnahmen auf G & T (Frankfurt 1904-07, darunter ein Lied von Hugo Wolf), alle sehr selten. Lit.: Droste, Carlos: Pelagie Greeff-Andriessen" "Bühne und Welt" 1905 VII Jhg Heft 23 S. 989-992.
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