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Liebestod Rec.:
21.Nov.1980 Adler, Kurt (San Francisco Opera) LP: Legendary recordings LR 216, (priv. rec.)
13.Jan.1981 Dir. Levine, James (Metropolitan Opera
Orchestra) (priv. rec.)
1985 Dir. Janowski, Marek (Orchestre de l'Opera National de Paris) (priv. rec.)
1985 Dir. Cambrelling, Sylvain (Brussels Opera) (priv. rec.)
19./24.Aug.1990 Dir. Paternostro, Roberto (Kölner
Rundfunk-Symphonie Orchestra) CD: Chandos CHAN 8930
20./29.Sep.1993 Kout, Kiri (Deutsche Oper Berlin) DVD: TDK DV-OPTUI
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Jones, Gwyneth, Sopran, * 7.11.1936 Pontnewynydd in der englischen Grafschaft
Monmouthshire (Wales). Nachdem man ihre Stimme entdeckt hatte, erhielt
sie ein Stipendium und studierte vier Jahre lang bei Arnold Smith und
Ruth Packer am Royal College of Music in London, wo sie alle Preise gewann,
die zur Verteilung kamen. Sie setzte ihre Ausbildung an der Accademia
Chigiana in Siena und bei Maria Carpi in Genf fort. In der Saison 1962-63
debütierte sie am Stadttheater von Zürich als Mezzosopran in
der Partie der Annina im »Rosenkavalier« und sang dort u.a.
die Magdalene in den »Meistersingern« und den Orpheus von
Gluck, doch wurde bald deutlich, daß sie eine Sopranstimme besaß.
Als erste Sopranpartie sang sie in Zürich die Amelia in Verdis »Ballo
in maschera«. 1963 hörte man sie bei der Welsh Opera Cardiff
als Lady Macbeth im »Macbeth« von Verdi, an der Covent Garden
Oper London als Leonore im »Fidelio« wie im »Troubadour«,
1965 als Sieglinde in der »Walküre«. 1966 gastierte sie
in Rom als Solistin im Verdi-Requiem, in Genf als Desdemona in Verdis
»Othello«. Es folgten glanzvolle Gastspiele an den Staatsopern
von Wien (deren Mitglied sie seit 1966 war) und München und an der
Deutschen Oper Berlin. 1966 fand ihr USA-Debüt statt, als sie an
der Oper von Dallas die Lady Macbeth sang, in der Spielzeit 1966-67 debütierte
sie an der Mailänder Scala als Leonore im »Troubadour«.
Seit 1966 gehörte sie zu den führenden Kräften der Bayreuthet
Festspiele. Dort sang sie 1966 und 1970-73 die Sieglinde, 1968-69 die
Eva in den »Meistersingern«, 1969-70 die Kundry im »Parsifal«,
1969-71 und 1982 die Senta im »Fliegenden Holländer«,
1972-74 und 1977 die Elisabeth wie die Venus im »Tannhäuser«
(als Doppelrolle), 1974 die Brünnhilde in der »Götterdämmerung«,
1975-80 die Brünnhilde im gesamten Nibelungenring, die sie auch 1976
in der Jahrhundertfeier der Ring-Aufführungen übernahm. 1967
bereiste sie Nordamerika, wo sie in New York unter L. Bernstein in der
8. Sinfonie von Gustav Mahler sang und bei der American Opera Society
als Titelheldin in »Medea« von Cherubini Aufsehen erregte.
Seit 1972 war sie Mitglied der Metropolitan Oper New York, an der sie
als Sieglinde debütierte Hier hatte sie in den folgenden 15 Jahren
große Erfolge als Leonore im »Fidelio«, als Marschallin,
als Isolde im »Tristan«, als Salome von R. Strauss und als
Turandot in der gleichnamigen Puccini-Oper. Bei den Festspielen von Salzburg
verglich die Kritik sie 1979 in der Partie der Marschallin im »Rosenkavalier«
mit der unvergessenen Lotte Lehmann; weitere Gastspiele brachten ihr in
Wien und Hamburg (seit 1970) und an der Grand Opéra Paris (hier
auch 1977 in Monteverdis »Incoronazione di Poppea«) abermalige
Erfolge ein, hauptsächlich im Wagner-Fach und als Marschallin im
»Rosenkavalier« von R. Strauss. Auch als Titelheldin in Cherubinis
»Medea«, als Leonore im »Fidelio«, als Salome,
als Donna Anna im »Don Giovanni«, als Octavian im »Rosenkavalier«
und als Interpretin der dramatischen Partien in Verdi-Opern, gerühmt;
man bewunderte immer wieder die Klangschönheit ihrer voluminösen
Stimme wie die erregende Dramatik ihres Vortrages. 1984 nahm sie an der
Japan-Tournee der Hamburger Staatsoper teil. 1979 gastierte sie am Opernhaus
von Köln als Elisabetta im »Don Carlos« von Verdi, 1984-85
als Elektra von Richard Strauss. 1985 sang sie am Opernhaus von Zürich
in einer Aufführung von »Die Frau ohne Schatten« von
R. Strauss in einer Vorstellung die beiden Hauptpartien, bei den Festspielen
in den Thermen des Caracalla in Rom die Turandot von Puccini. 1986 war
sie an der Covent Garden Oper London als Salome zu Gast, 1987 sang sie
in der Eröffnungsvorstellung des neuen Opernhauses von Pittsburgh
die Titelrolle in Puccinis »Turandot«, die sie auch 1990 an
der Covent Garden Oper vortrug. Beim Festival von Orange trat sie 1989,
bei den Festspielen von Savonlinna 1992 als Leonore im »Fidelio«
auf, in Orange 1989 auch als Elektra. An der Staatsoper Dresden war sie
1996 als Küsterin in Janáceks »Jenufa« zu Gast,
in Solothurn in der Schweiz sang sie 1996 erstmals die Norma von Bellini.
1997 trat sie an der Covent Garden Oper London als Ortrud im »Lohengrin«,
am Théâtre Châtelet Paris als Mutter in »Hänsel
und Gretel« auf, 1998 an der Deutschen Oper Berlin als Elektra von
R. Strauss, bei den Festspielen von Salzburg als Begbick in »Aufstieg
und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill. 1987 erhielt sie den
Shakespeare-Preis der Hansestadt Hamburg, 1989 erfolgte ihre Ernennung
zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Sie wurde durch Königin
Elisabeth II. zur Dame of the British Empire erhoben.
Schallplatten: Zahlreiche Schallplattenaufnahmen auf Decca (»Medea«
von Cherubini, Woglinde in der »Götterdämmerung«,
»Ägyptische Helena« von R. Strauss), CBS (»Rosenkavalier«),
Philips (Brünnhilde in vollständigem Nibelungenring aus Bayreuth,
Mutter in »Hänsel und Gretel«), DGG (»Fliegender
Holländer«, »Parsifal«. »Lohengrin«,
»Salome« von R. Strauss, »Fidelio«, »Rosenkavalier«,
9. Sinfonie von Beethoven), Morgan (»Africaine« von Meyerbeer),
HMV (»Othello« von Verdi), Legendary Recordings (»Incoronazione
di Poppea« von Monteverdi), Capriccio (Lieder von Richard Strauss,
»Notre Dame« von Fr. Schmidt), MMS (Aufnahmen vom Anfang ihrer
Karriere als Mezzosopran), Decca (Recital), CBS (8. Sinfonie von G. Mahler)
; Philips-Video (»Tannhäuser«).
Lit: Cl. Mutafien: »Gwyneth Jones« (Paris, 1980); A. Blyth:
Gwyneth Jones (in »Gramophone«, 1972-73); J. Rockwell: Gwyneth
Jones (in »Opera News«, 1972-73).
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