Anny Konetzni |
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Liebestod Rec.: 18.Sep. 1938 Dir. Kleiber, Erich (Colón Buenos Aires) CD: Archipel ARPCD 0167 02.Jan.1943 Dir. Furtwängler, Wilhelm (Wiener Staatsoper Orchestra) CD: Wiener Staatsoper live, Koch-Schwann 3-1456-2 |
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Konetzni, Anny, Sopran, * 12.2.1902 Ungarisch- Weißkirchen (Bela Crkva), 6.9.1968 Wien; eigentlicher Name Anny Konerczny. Sie wurde am Konservatorium der Stadt Wien durch Erik Schmedes ausgebildet und studierte dann bei Jacques Stückgold in Berlin. Sie begann 1923 als Choristin an der Wiener Volksoper, wurde jedoch als »stimmlos« entlassen. 1926 kam es dann zu ihrem Debüt als Solistin, und zwar im Alt-Fach, wieder an der Wiener Volksoper, in der Partie des Adriano im »Rienzi« von R. Wagner. An der Wiener Staatsoper sang sie 1926 die Sofija in der denkwürdigen Erstaufführung von Moniuszkos »Halka«. 1928-29 war sie am Stadttheater von Augsburg, 1929-30 in Wuppertal-Barmen, 1930-31 in Chemnitz, 1931-36 an der Staatsoper Berlin engagiert, an der sie u.a. als Valentine in den »Hugenotten« von Meyerbeer, als Rezia im »Oberon« von Weber und als Marschallin im »Rosenkavalier« auftrat. Am Stadttheater von Wuppertal-Barmen hörte man sie am 7.5.1930 in der Uraufführung der Oper »Die Richterin« von Hermann Grabner in der Titelrolle. 1929 wurde sie als hochdramatische Sopranistin an das Stadttheater von Chemnitz engagiert, wo sie zwei Jahre blieb. 1931-34 trat sie an der Berliner Staatsoper auf. Sie sang hier 1932 die Elena in der Berliner Premiere der »Sizilianischen Vesper« von Verdi. Seit 1933 war sie Mitglied der Wiener Staatsoper, zu deren bekanntesten Sängerinnen sie bald zählte. Ihr Debut an dieses Haus am 30.11.1933 als Isolde war eine Sensation und brachte auch gleich ein festes Engagement. 1933-55 war sie Mitglied der Staatsoper Wien (letzter Auftritt 1955 als Venus im »Tannhäuser«). Sie gastierte am Théâtre des Champs-Élysées Paris (1929 in den Ring-Aufführungen unter F. von Hoesslin als Rheintochter), am Teatro Colón Buenos Aires (1933), an den Staatsopern von München (1936) und Dresden (1935-36 u.a. als Fricka im »Rheingold«), beim Maggio musicale Florenz (1937 als Isolde, 1950 /nicht 1951/ als Elektra von R. Strauss), bei den Festspielen von Zoppot (1940 als Senta und als Venus), am Teatro Comunale Bologna (1942 als Brünnhilde in der »Walküre«), an der Oper von Rom (1943 als Brünnhilde im Nibelungenring), am Opernhaus von Zürich (1946), am Grand Théâtre Genf (1947) und an der Königlichen Oper Stockholm (1948). (Sie gastierte nicht an der Mailänder Scala und an der Grand Opéra Paris). Aus ihrem Bühnenrepertoire sind noch die Mutter in »Hänsel und Gretel«, die Martha in »Tiefland« von d'Albert, die Eboli im »Don Carlos« von Verdi, die Carmen, die Santuzza in »Cavalleria rusticana«, die Marina im »Boris Godunow« und die Elettra in Mozarts »Idomeneo« nachzutragen. Sie debütierte 1934 an der Metropolitan Oper New York als Brünnhilde in der »Walküre«, sang dort die Venus, die Ortrud und die Isolde, blieb aber nur während einer Spielzeit an diesem Haus tätig. Große Erfolge hatte sie bei Gastspielen an der Mailänder Scala, an der Oper von Rom, an der Grand Opéra Paris und 1935-39 (und nochmals 1951 als Brünnhilde) an der Covent Garden Oper London. Bei den Festspielen von Salzburg trat sie 1934-36 als Isolde im »Tristan«, 1934 als Rezia im »Oberon« von Weber, 1936 als Leonore im »Fidelio« und 1941 als Marschallin im »Rosenkavalier« auf. Die Marschallin sang sie auch 1947 bei einem Gastspiel in Amsterdam, 1949 bei den Festspielen in der Arena von Verona die Ortrud im »Lohengrin«, 1951 beim Maggio musicale Florenz die Elektra in der gleichnamigen Oper von R. Strauss. Die Sängerin, die mit dem Wiener Arzt und Professor Wiedmann verheiratet war, wirkte seit 1954 als Dozentin an der Wiener Musikhochschule, mußte jedoch wegen einer fortschreitenden Lähmung 1957 diese Tätigkeit wieder aufgeben. Auch ihre Schwester Hilde Konetzni (1905-80) hatte an der Staatsoper von Wien wie bei Gastspielen in aller Welt eine große Sängerkarriere. Schallplatten: Von der kraftvollen, hochdramatischen Stimme von Anny Konetzni existieren nur wenige Telefunken- Platten. Pathé (Rheintöchterszenen, Paris 1929), Cetra (»Elektra«, Florenz 1950). Sie sang auf Cetra die Titelrolle in einer »Elektra«-Aufnahme, bei der es sich um einen Mitschnitt der Florentiner Aufführung von 1951 handelt. Auf Danacord wurde die große Arie der Leonore aus Beethovens »Fidelio« publiziert (Mitschnitt einer Sendung von Radio Kopenhagen von 1933); auf Koch/Schwann erschienen eine Anzahl von Archivaufnahmen aus der Wiener Staatsoper (Mitschnitte von dortigen Aufführungen aus den dreißiger und vierziger Jahren, vor allem Werke von Wagner und Richard Strauss). |
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