Korjus, Miliza, Sopran, * 18.8.1907 Warschau (?), 21.3.1980 Culver
City (Kalifornien); sie verbrachte angeblich ihre Jugend als Tochter
eines schwedischen Diplomaten und einer Polin in Kiew. Sie soll dann mit
17 Jahren erstmals in Lettland in einem Konzert aufgetreten sein. - (Es
ist jedoch wohl als sicher anzunehmen, daß sie in einer schwedischen
Ansiedlung im amerikanischen Staat Wisconsin geboren wurde und später
zum Gesangstudium nach Europa kam). - Sie trat bereits im November 1931
in Berlin in einem Konzert auf. 1936 gab sie in Wien Konzerte (sang aber
dort nicht an der Staatsoper). 1932 unternahm sie eine Tournee durch die
skandinavischen Länder. Sie wurde durch den bekannten Komponisten und
Dirigenten Max von Schillings an die Berliner Staatsoper eingeladen, an
der sie seit 1933 gastierte. Sie sang dort Partien wie die Königin
der Nacht in der »Zauberflöte«, die Titelheldin in »Lakmé«
von Delibes, die Gilda im »Rigoletto« und - ganz überraschend
- die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. Sie gab Gastspiele
an den großen europäischen Opernhäusern, u.a. an der Wiener
Staatsoper, in Paris, Brüssel und Stockholm, wurde aber noch bekannter
als Konzert- und später als Filmsängerin. In den dreißiger
Jahren hatte sie eine glänzende Karriere an den deutschen Rundfunksendern
Berlin, Hamburg, Frankfurt a.M. und Stuttgart. 1936 ging sie nach Nordamerika;
hier wandte sie sich dem Tonfilm zu. 1938 kam es zu ihrem großen Film-Erfolg
in dem Johann Strauß-Film »The Great Waltz«. Im übrigen
trat sie in den USA jedoch nur noch vereinzelt in Gastspielen und Konzerten
auf, so 1950 mit dem Ensemble der Metropolitan Oper New York bei einem Konzert
in der Hollywood Bowl. Sie lebte später in Beverley Hills in Kalifornien.
- Technisch brillant geführter Koloratursopran, der eine ungewöhnliche
Tonhöhe aufzuweisen hatte. Neben ihrem Opernrepertoire beherrschte
sie im Konzertsaal vor allem den Vortrag von Koloraturkanzonen und -walzern.
Sang auf HMV und RCA, auf BASF die Najade in »Ariadne auf Naxos«
von R. Strauss. 1966-68 erschienen Aufnahmen auf der Marke Venus. Auf
der amerikanischen Marke Voce kam eine Schallplattenaufnahme von 1946
mit Isoldes Liebestod (!) heraus, eine dramatische Partie, die sie nie
auf der Bühne gesungen hatte.
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