Martinelli, Germaine, Sopran, * 13.9.1887 Paris, 8.4.1964 Paris;
sie studierte bei den Pariser Gesangspädagogen Jean Lassalle, Jean
Bourbon, Grandubert und A. Petit. Sie debütierte 1908 in Paris unter
ihrem Mädchennamen Germaine Jobert. Sie heiratete dann den Schauspieler
Charles Martinelli und trat seitdem unter diesem Namen auf. Seit 1912 hatte
sie eine große Karriere als Konzertsängerin, zunächst in
Frankreich, dann auch in anderen europäischen Ländern. In Paris
trat sie als Solistin in den Concerts Lamoureux, den Concerts Pasdeloup
und in den Concerts du Conservatoire auf. Ihr Konzertrepertoire enthielt
Partien in Oratorien und religiösen Musikwerken, vor allem aber war
sie eine große Interpretin des französischen Kunstliedes. Sie
bereiste Holland, Belgien, die Schweiz und Spanien. Zweimal erhielt sie
den Grand Prix du Disque. 1936 hatte sie an der Grand Opéra Paris
als Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz einen
großen Erfolg; sie hat diese Partie im Lauf ihrer Karriere 150mal
gesungen. Sie wirkte in Paris außerdem im pädagogischen Bereich.
Ihr Sohn Jean Martinelli war lange als Schauspieler an der Comédie
Française Paris engagiert.
Schallplatten: Columbia (u.a. Wagner-Szenen mit Georges Thill), Pathé.
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