Müller-Bütow, Hedwig, Mezzosopran/Sopran, * 1914 Mayen (Eifel),
September 1977 Berlin; sie wurde zuerst als Mezzosopranistin
ausgebildet und bekam 1937 ein Anfänger-Engagement am Stadttheater
von Krefeld. 1941 sang sie ihre ersten großen Partien am Staatstheater
von Braunschweig (Amneris, Carmen, Orpheus); 1943-44 war sie am Landestheater
von Gera tätig und wechselte nun ins dramatische Sopranfach. 1952-54
gastierte sie regelmäßig am Staatstheter von Kassel, 1953-61
am Nationaltheater Mannheim. 1946-50 hatte sie eine große Karriere
am Opernhaus von Leipzig, wo sie als Senta im »Fliegenden Holländer«,
als Tosca, als Amelia im »Maskenball«, als Fidelio und als
Chrysothemis in »Elektra« ihre Erfolge hatte. 1950 wurde sie
durch Ernst Legal an die Berliner Staatsoper berufen, seit 1953 war sie
zugleich auch an der Städtischen Oper Berlin bis 1961 verpflichtet;
1956 gastierte sie an der Komischen Oper Berlin. Regelmäßig
trat sie als Gast am Nationaltheater von Mannheim, am Staatstheater von
Kassel und am Stadttheater von Zürich auf. In Zürich sang sie
1952 in der Premiere der Neufassung von Hindemiths »Cardillac«.
Gastspiele führten die Künstlerin an die Staatsopern von Hamburg
und Stuttgart, nach Warschau, Prag und Sofia. 1955 unternahm sie eine
große Gastspieltournee durch die Sowjetunion, bei der sie den Fidelio,
die Tatjana im »Eugen Onegin« von Tschaikowsky und die Madame
Butterfly zum Vortrag brachte. 1957-58 gastierte sie an der Londoner Covent
Garden Oper als Chrysothemis. Anfang der sechziger Jahre kehrte sie wieder
ins Mezzosopranfach zurück und übernahm jetzt an der Berliner
Staatsoper Partien wie die Eboli in Verdis »Don Carlos« und
die Azucena im »Troubadour«. Nach Beendigung ihrer Karriere
lebte sie in Berlin, wo ihr Gatte an der Freien Universität als Professor
wirkte.
Aufnahmen der Marke Eterna (Quartett aus »Fidelio«, Querschnitt
»Die Hexe von Passau« von Othmar Gerster).BASF (Duett mit
Günter Treptow, Radio-Mitschnitt).
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