Rosa Ponselle |
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Liebestod Rec.: |
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Ponselle, Rosa, Sopran, * 22.1.1897 Meriden (Connecticut), 25.5.1981 Green Spring Valley bei Baltimore; eigentlich Rosa Ponzillo; ihre Eltern waren aus Italien, und zwar aus Neapel, nach Nordamerika eingewandert. Die Künstlerin sang mit ihrer Schwester Carmela Ponselle (1892-1977) zusammen in New Yorker Kinos und Kabaretts unter dem Namen der »Ponzillo Sisters«. Zufällig hörte sie dort der Impresario William Thorner, der ihr Zutritt zur Metropolitan Oper in New York verschaffte. (Sie erhielt nur eine ganz kurze Ausbildung bei dem Pädagogen Enrico Rosati in New York). An der Metropolitan Oper setzte sich der berühmte Tenor Enrico Caruso für sie ein, und die ganz unbekannte junge Sängerin debütierte als seine Partnerin am 15.11.1918 an der Metropolitan Oper in der Partie der Leonore in »La forza del destino« von Verdi. Der Erfolg war überwältigend, und mit einem Schlag war Rosa Ponselle weltberühmt. Sie galt seitdem als die eigentliche Primadonna der Metropolitan Oper, an der sie bis 1936 grandiose Triumphe feierte. Ihre größten Erfolge hatte sie an der Metropolitan Oper 1918 als Rezia im »Oberon« von Weber, 1919 als Rachel in »La Juive« von Halévy, 1920 als Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, 1922 als Margared in »Le Roi d'Ys« von Lalo, 1923 als Mathilde in Rossinis »Wilhelm Tell«, 1925 als Giulia in »La Vestale« von Spontini, 1927 als Norma in der gleichnamigen Oper von Bellini und 1929 als Titelheldin in »Luisa Miller« von Verdi. Am 12.3.1919 wirkte sie an der Metropolitan Oper in der Uraufführung der Oper »The Legend« von Jacques Byrnes mit; 1930 sang sie dort in der amerikanischen Premiere von Montemezzis »La Notte di Zoraima«. Insgesamt hat sie an der Metropolitan Oper (in deren Haus in New York) in 19 Spielzeiten 22 verschiedene Rollen in 304 Vorstellungen vorgetragen (zuzüglich 107 Vorstellungen bei der alljährlichen Gastspieltournee des Ensembles). In ihrer letzten Saison an der Metropolitan Oper 1935-36 nahm sie als neue Partie die Carmen in ihr Repertoire auf, war darin aber nicht so erfolgreich wie man erwartet hatte. Die Künstlerin gastierte im allgemeinen nur selten, so an der Londoner Covent Garden Oper (1929-31), wo sie die Norma, die Traviata, die Titelheldin in »La Gioconda« und die Fiora in Montemezzis »Amore dei tre Re« sang. Sie trat als Gast auch in Chicago und San Francisco auf und hatte eine glänzende Karriere als Konzertsängerin. 1933 sang sie beim Maggio musicale von Florenz die Giulia in »La Vestale«. 1936 heiratete sie den amerikanischen Großindustriellen und Multimillionär Carle A. Jackson und zog sich 1937 aus dem Musikleben zurück. Am 14.3.1937 trat sie letztmals an der Metropolitan Oper in einem Konzert auf, am 17.4.1937 sang sie als letzte Bühnenpartie auf deren Gastspiel-Tournee in Cleveland die Carmen. Seitdem lebte sie in ihrer Villa Pace bei Baltimore (in der später ein Ponselle-Museum eingerichtet wurde). 1954 ließ sie nochmals Schallplatten aufnehmen, die ihre Stimme in der alten Schönheit zeigen. 1954 wurde sie künstlerischer Direktor der Baltimore Civic Opera. Sie war auch als Pädagogin tätig; zu ihren Schülern gehörten u.a Beverly Sills, Sherill Milnes, William Warfield und James Morris. Sie veröffentlichte ihre Autobiographie unter dem Titel »Ponselle, a Singer's Life« (bearbeitet von J.A. Drake, New York, 1982). - Rosa Ponselle gehört zu den größten Sängerpersönlichkeiten ihrer Generation. Ihre Stimme besaß bei einer ungewöhnlichen Fülle und Schönheit der Tongebung eine sensationelle Gesangtechnik, die es ihr erlaubte, die schwierigsten Belcanto-Partien mühelos zu meistern. Sie hatte die seltene Gabe, dem Koloraturgesang dramatisches Leben zu vermitteln. Tullio Serafin nannte ihre Stimme »ein Wunder«, Huneker beschrieb sie als »vocal gold, ..dark, . rich, and ductile«. Schallplatten: Sie singt auf Columbia (1919-23, u.a. vier Duette mit ihrer Schwester Carmela) und auf RCA-Victor (seit 1924, zuerst akustische, dann elektrische Aufnahmen, die letzten von 1954); dazu private Club-Platten. Auf ANNA-Records erschien der Mitschnitt einer »Carmen«-Aufführung aus der Metropolitan Oper von 1936, auf Eklipse die gleiche Oper aus Boston (1936); OpalNaxos (»La Traviata«, Metropolitan Oper 1935). Lit: L. Cook: Rosa Ponselle (in »Opera«, 1952); James A. Drake : »Rosa Ponselle. A centenary Biography« (1997); M.J. Phillips-Matz: »Rosa Ponselle: American Diva« (Boston, 1997); M. Bernheimer: The Golden Soprano: Rosa Ponselle (in »Opera«, 1997).
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