Temesi, Mária, Sopran, * 1960(?) (Szeged, Ungarn); sie studierte zuerst Klavier bei István Tömörkény, und Gesang bei Valéria Berdál, später bei György Sinkó in ihrer Heimatstadt. Nach Abschluss ihres Studiums besuchte sie die Budapester Musikakademie, wo sie von 1979 bis 1981 Gesang bei Éva Koruz studierte. Kurse bei Paula Takács, Margit László und Ilona Adorján, wie auch bei Lore Fischer (Meisterkurse im Mozarteum Salzburg) folgten. Sie nahm im Laufe ihrer Studien an mehreren Gesangswettbewerben teil, so beim Maria Callas-Wettbewerb in Athen (wo sie einen Sonderpreis verliehen bekam), in Toulouse (dritter Platz), Rio de Janeiro (erster Platz) und beim Luciano Pavarotti-Wettberwerb in Philadelphia (ebenfalls erster Platz). Sie debütierte 1981 im Erkel-Theater in der Titelpartie der Oper »Norma« von Bellini. Es folgte im gleichem Jahr ein Engagement an die Ungarische Staatsoper in Budapest, wo sie 1982 als Elsa in »Lohengrin« debütierte. Sie blieb mehr als zwanzig Jahren ohne Unterbrechungen Mitglied dieses Instituts, gastierte aber in meheren Städten, u.a. in Graz, Bregenz, Hamburg, Köln, Wiesbaden, Dresden, Berlin, Mannheim, Koblenz, Rostock, Halle, Zürich, Nizza, Toulouse, Strassburg, London, Liverpool, Birmingham, Parma, Mailand, Madrid, Athen, Lissabon, Kairo, Montevideo, Istanbul, Sofia, Prag, Pressburg und Zagreb. Ihr Repertoire umfasst u.a.die Elsa und Ortrud in »Lohengrin«, die Eva in »Meistersinger von Nürnberg«, die Elisabeth in »Tannhäuser«, die Senta in »der Fliegende Holländer«, die Sieglinde in »Walküre«, die Brünnhilde in »Siegfried« und in »Götterdämmerung« von Richard Wagner, die Donna Anna in »Don Giovanni« und Vittelia in »Titus« von Mozart, die Tatjana in »Eugen Onegin« und die Lisa in »Pique Dame« von Tschaikowski, die Elena in »Sizilianische Vesper«, die Leonore in »Troubadour«, die Amelia in »Maskenball«, die Elisabeta in »Don Carlos«, die Alice Ford in »Falstaff«, die Desdemona in »Otello«, die Titelrolle in »Aida« von Giuseppe Verdi, die Elena in Boitos »Mephistopheles«, die Adriana in »Adriana Lecouvreur« von Cilea, die Santuzza in »Cavalleria Rusticana « von Mascagni, die Mimi in »Boheme«, die Georgette in »Der Mantel« und die Titelrolle in »Tosca« von Puccini. Sie wirkte in Aufführungen von Werken vieler zeitgenössischer ungarischer Komponisten mit, wie in »Ecce Homo« von Sándor Szokolay und »Letzter Walzer« von Iván Madarász mit, oder in selten aufgeführten Opern wie »Alfonso und Estrella« von Schubert und »Guntram« von Richard Strauss. Auch als Oratoriums- und Liedersängerin bekannt. Für ihr künstlerisches Wirken wurde sie 1992 mit dem Béla Bartók-Ditta Pásztory-Preis, 1995 mit dem Juventus-Preis und 2000 mit dem Liszt-Preis ausgezeichnet. Seit 1997 hat sie einen Lehrstuhl für Sologesang in der Universität Szeged; 2001 habilitierte sie, 2003 erwarb sie den Doktortitel (DLA) und wurde im selben Jahr zur Universitätsdozentin ernannt.
(Informationen dem Booklet ihrer CD entnommen)
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