Astrid Varnay

Liebestod Rec.:

16.Jun.1951 Dir. Sebastian, Georges (Philharmonia Orchestra) LP: EMI 1C 047-01 373M

19.-20.Jun.1951 Dir. Weigert, Hermann (Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester) CD: Melodram 16504, Myto 1MCD 984.191

30.Jul.1953 Dir. Jochum, Eugen (Orchester der Bayreuther Festspiele) CD: Hunt 3CDLSMH 34030, Archipel ARPCD 0170

19.Mar.1955 Dir. Kempe, Rudolf (Metropolitan Opera Orchestra) CD: Walhall WLCD 0135

17.Oct. 1957 Dir. Leitner, Ferdinand (Bamberger Symphoniker) CD: DG 474410-2

14.-16.Apr.1959 Dir. Leitner, Ferdinand (Bamberger Symphoniker) CD: DG 423955-2

23.Oct.1966 Dir. Keilberth, Joseph (Orchester der Staatsoper München) (priv. rec.)

Diese Seite ist Dr. Wilhelm Pilz und Donald Arthur gewidmet.

Varnay, Astrid, Sopran, * 25.4.1918 Stockholm, † 04.09.2006 München; ihr Vater, Alexander Varnay (1889-1924), war ein ungarischer Tenor und später als Regisseur in Stockholm und Oslo tätig; ihre Mutter war die Koloratursopranistin Maria Yavor Varnay (1889-1976); der eigentliche Name der Sängerin war Ibolyka Maria Varnay. Als sie zwei Jahre alt war, verzog die Familie nach Nordamerika. Sie wurde hier zuerst durch ihre Mutter, dann durch Hermann Weigert (1890-1955) ausgebildet, den sie 1944 heiratete. 1937 sang sie unter dem Pseudonym Ines Melani an der Brooklyn Academy of Music die Ines im »Troubadour«, während ihre Mutter als Leonore auf der Bühne stand. 1941 erfolgte ihr eigentliches Bühnendebüt, indem sie an der Metropolitan Oper New York für die erkrankte Lotte Lehmann als Sieglinde in der »Walküre« einsprang. Bald galt sie als eine der bedeutendsten Wagner-Sopranistinnen ihrer Zeit, zugleich als große Richard-Strauss-Interpretin. An der Metropolitan Oper hatte sie Jahr für Jahr bis 1956 größte Erfolge. Neben dem Wagner- Repertoire sang sie dort auch einige weitere Partien (Amelia in »Simon Boccanegra« von Verdi, Santuzza in »Cavalleria ruticana«, Salome und Elektra von R. Strauss, Marschallin im »Rosenkavalier«) und kreierte die Rolle der Telea in der Premiere von Menottis »The Island God« (1942). Seit 1944 trat sie an der Chicago Opera auf, u.a. als Sieglinde, als Amneris in »Aida« und in der modernen Oper »Lord Byron's Love Letter« von Banfield (1955). 1946-61 gastierte sie an der Oper von San Francisco, wo sie als Titelheldin in »La Gioconda« von Ponchielli und als Leonore im »Fidelio« sehr erfolgreich war, 1948 in Mexico City. 1948 kam sie erstmalig nach Europa, wo sie dann an der Londoner Covent Garden Oper (Debüt 1948; 1951 als Leonore im »Troubadour«) und beim Maggio musicale von Florenz (1951 großer Erfolg als Lady Macbeth in Verdis »Macbeth«) auftrat. 1951-68 war sie eine der Hauptstützen des Bayreuther-Festspiel-Ensembles; man bewunderte sie dort vor allem in den modernen Inszenierungen der Wagner-Opern durch Wieland Wagner. Sie sang in Bayreuth die Brünnhilde (1951-64 und 1966-67), die Sieglinde (1954-55), die Gutrune (1954) und die 3. Norn (1955-56, 1958 und 1967) im Nibelungenring, die Kundry im »Parsifal« (1962 und 1965-66), die Isolde im »Tristan« (1952-53, 1963), die Senta im »Fliegenden Holländer« (1955-56, 1959) und die Ortrud im »Lohengrin« (1953-54, 1958, 1960, 1962 und 1967). Gastspiele trugen ihr an der Grand Opéra Paris (Debüt 1956), an der Mailänder Scala (1957 als Isolde), an der Covent Garden Oper London (1948-49, 1951, 1958-59, 1968) an der Staatsoper von Wien, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, in Hamburg, München, Berlin, Buenos Aires, Rio de Janeiro und an vielen anderen Brennpunkten des internationalen Musiklebens große Erfolge ein. Bei den Salzburger Festspielen 1964-65 wurde sie als Titelheldin in »Elektra« von R. Strauß gefeiert. Am 11.12.1959 sang sie an der Stuttgarter Staatsoper in der Uraufführung der Oper »Oedipus der Tyrann« von C. Orff die Partie der Jokaste. Seit 1962 begann sie damit, Partien aus dem Mezzosopranfach zu übernehmen: die Herodias in »Salome«, die Klytämnestra in »Elektra«, die Küsterin in »Jenufa« von Janácek und die Titelrolle im »Besuch der alten Dame« von G. von Einem. 1974 wurde sie erneut an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, wo sie jetzt in den folgenden Spielzeiten ihre großen Charakterrollen vortrug: die Küsterin, die Herodias, die Klytämnestra und die Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weil. Insgesamt hat sie im New Yorker Haus der Metropolitan Oper in 19 Spielzeiten 24 Partien in 158 Vorstellungen zum Vortrag gebracht. Die Künstlerin, die ihre Karriere sehr lange fortsetzte, nahm ihren Wohnsitz in München. An der Münchner Staatsoper trat sie 1991 und auch noch 1995 in der Partie der Amme in der Urfassung des »Boris Godunov« auf. Sie erteilte dort wie an der Musikhochschule von Düsseldorf (hier seit 1970 Professorin) Gesangsunterricht. Sie veröffentlichte ihre Autobiographie unter dem Titel »Hab mir's gelobt - 50 Years in 5 Acts« (1997). Hochdramatische, dunkel timbrierte Stimme von weitem Tonumfang, in der tiefen psychologishen Durchdringung der zu gestaltenden Aufgaben, vor allem im Wagner-Fach, bewundert.

Schallplatten: Remington, Decca (»Fliegender Holländer«, »Lohengrin«), Columbia (3. Akt »Die Walküre«, Bayreuth, 1951), DGG. (»Oedipus der Tyrann« von C. Orff), HMV (»Cavalleria rusticana«). Dazu Privataufnahmen aus der Metropolitan Oper (u.a. »Elektra« von 1954) und von den Bayreuther Festspielen 1952 (»Lohengrin«, »Walküre« und »Götterdämmerung« auf Melodram), 1955 (»Fliegender Holländer« auf Cetra) und 1958 (Ortrud im »Lohengrin« auf Replica); Brünnhilde in vollständigen Bayreuther Ring-Aufnahmen auf Foyer (1953) und Melodram (1960); auf Raritas »Parsifal« aus Bayreuth von 1955, auf Melodram »Tannhäuser« (Florenz 1951). Noch 1984 sang sie auf Decca in »Andrea Chénier« von Giordano, 1985 in »The Rake's Progress« von Strawinsky, auf Myto Lied-Aufnahmen; DG-Video (»Salome«). Legato (Mamma Lucia in »Cavalleria rusticana« mit Leonie Rysanek und Placido Domingo).

Lit.:Varnay, A.: "Hab mir's gelobt", Berlin, 1997; B. Wessling: »Astrid Varnay« (Bremen, 1965).

 

GALLERY
as Isolde MET (Collection G&K)
as Isolde
as Isolde MET
as Isolde
as Isolde Bayreuth 1953 (by courtesy of John H. Mueller)
as Isolde Bayreuth 1953 (by courtesy of John H. Mueller)
as Isolde Scala 1957 (by courtesy of Peter Giljum)
as Isolde with Beirer Scala 1957 (by courtesy of Peter Giljum)
as Isolde with Beirer Scala 1957 (by courtesy of Peter Giljum)
as Isolde Scala 1957 (by courtesy of Peter Giljum)
as Isolde with Beirer
as Brünnhilde MET
as Brünnhilde Bayreuth 1955 (Collection G&K)
as Brünnhilde Berlin 1953 (by courtesy of Peter Giljum)
as Brünnhilde with Blatter "Götterd." DOBerlin
as Kundry MET (Collection G&K)
as Kundry Bayreuth 1965
as Ortrud MET
as Ortrud Bayreuth 1953 (by courtesy of Wilhem Pilz)
as Ortrud Bayreuth
as Sieglinde MET
as Sieglinde MET
as Elsa MET 1950
as Elsa MET
as Senta München
as Venus MET
as Elektra MET 1952
as Elektra MET 1952
as Elektra München 1963 (Collection G&K)
as Leonora
as Marschallin
as Küsterin München 1970 (by courtesy of Wilhem Pilz)
as Herodias München 1968
as Herodias with Rysanek San Francisco

as Klytäm- nestra movie by Götz Friedrich 1982
as Klytäm- nestra
as Sieglinde [Opera Debut] MET 06.dec.1941
as Isolde with Wieland Wagner, Malaniuk and Vinay [behind the Szene] Bayreuth 1953
as Isolde with Beirer and Kna [behind the Szene] Scala 1957 (by courtesy of Peter Giljum)
as Isolde with Beirer and Kna [behind the Szene] Scala 1957 (by courtesy of Peter Giljum)
with Keilbeth Bayreuth 1956
with Brouwenstijn Bayreuth (Collection G&K)
with Vinay Bayreuth 1953
with Vinay and Weigert Bayreuth 1953
Portrait
Portrait (collection G&K)
Portrait (by courtesy of Wilhem Pilz)
with Mödl